Bewegend: „Noch einmal, June“ ist ein herzerwärmender Film vom Neuseeländer JJ Winlove, der einen ungewöhnlichen Spagat schafft.
June (Noni Hazlehurst) lebt in einem pinkfarbenen Gefängnis. Schwere rosa Vorhänge, Mobiliar in Tüll und Plüsch, dazu eine Aufseherin, die mit ihr wie jede Woche den „lustigen Freitag“ begehen will. Nein, in eine solche Demenzabteilung gehört die rüstige Rentnerin so gar nicht.
Und dann hat June fünf Jahre nach ihrem Schlaganfall plötzlich einen hellen Moment: merkt sich auf einmal den Zahlencode am Ausgang und flieht aus der pinken Hölle in die Wirklichkeit ihrer familiären Vergangenheit – nur um festzustellen, dass sich seit ihrer Einweisung ihre beiden Kinder total zerstritten, das Familienunternehmen in den Abgrund getrieben sowie das Haus verkauft haben. Weswegen sie die Rettung der Sippschaft in die eigene Hand nimmt – bevor die Demenz zurückkehrt.
Kino: „Noch einmal, June“ ist ein bewegender Film über Demenz
„Noch einmal, June“ bietet ein eher überschaubares, dabei aber höchst sympathisches Drehbuch voll pointierter Dialoge. Der auf Kurzfilme spezialisierte Neuseeländer JJ Winlove hat es nun auf sehr herzerwärmende Weise verfilmt, kommt schnell zur Sache und zeichnet seine ambivalenten Figuren mit viel Liebe.
Dabei spielt die brillante Noni Hazlehurst ihre nicht nur sympathische June mit so viel Energie, dass man ihr im Kampf gegen das drohende Dunkel im Kopf alle Daumen drückt. Hier gelingt ein ungewöhnlicher Spagat: ein bewegendes Feelgood-Movie über das Thema Demenz.
„Noch einmal, June“ 99 Min., ab 12 J., läuft ab 17.2. im Abaton und Magazin