Hamburg. Verleihung der Hamburger Club Awards im Schanzenpark mit besonderen Kategorien. Den Ehrenpreis gab es für die Kulturbehörde.
Seit März 2020 haben die Hamburger Musikclubs geschlossen, nur das Reeperbahn Festival und – zahlreiche – Open-Air-Konzerte konnten Hamburgs Popfans ein wenig trösten. In diesen Zeichen stand auch die elfte Verleihung der Hamburger Club Awards am Mittwoch im Schrödingers im Schanzenpark. Was sich zeigte: In ungewöhnlichen Zeiten brauchte es ungewöhnliche Kategorien.
In der mit 1000 Euro dotierten Kategorie „Bester Live-Stream 2020/2021“ gewann das Streaming-Benefiz-Konzert „All Hands On Deck“, bei dem im Mai 2021 Fury In The Slaughterhouse, Afrob, Finch, Annett Louisan, Gregor Meyle und viele weitere Künstlerinnen und Künstler auf dem Hausboot von Fynn Kliemann und Olli Schulz auftraten. Als bestes, ebenfalls mit 1000 Euro dotiertes, „Open Air Event“ würdigte die neunköpfige, von Clubkombinat und Kulturbehörde eingesetzte Jury die Konzertreihe „Draußen im Grünen“ im Musikpavillon Planten un Blomen, veranstaltet von den Agenturen OHA! Music und Popup Booking.
Hamburger Club Awards: Ehrenpreis für Kulturbehörde
Noch bis zum 19. September sind dort unter anderem Konzerte von Alin Coen, Sophia Kennedy, Klee und Enno Bunger zu erleben. Den Preis für besonderes soziales Engagement bekamen Claudia Mohr und ihr Partner John Schierhorn vom Schrödingers. Die beiden bieten nicht nur eine Bühne für Konzerte und Aktionen, sondern organisieren im Schanzenpark auch Essen und Obdach für Bedürftige.
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„Diese besondere Ausgabe des Club Awards zeigt, wie wichtig die Clubkultur für Hamburg ist. Die Hamburger Clubszene zeichnet sich durch anspruchsvolle Programme, kreative Konzepte und viel Engagement aus und prägt damit ganz wesentlich die Kulturstadt Hamburg“, teilte Kultursenator Carsten Brosda mit. Er nahm auch den Ehrenpreis vom Vorstand des Clubkombinats entgegen, den sich die Kulturbehörde mit Maßnahmen und Förderprojekten wie dem Club-Rettungsschirm und dem Kultursommer 2021 verdient habe, so die Jury.
Negativpreis für das Tanzverbot
„Er ist Ansporn, sich weiterhin gemeinsam für die vielfältige Kultur in Hamburg zu engagieren. Die hinter uns liegenden anderthalb Jahre haben gerade den Clubs viel zugemutet. Deshalb Danke für die unerschütterliche Zuversicht, auch wenn’s schwierig bleibt“, so Brosda.
Allerdings bekam die Hansestadt Hamburg auch den Negativpreis „Die zerbrochene Gitarre“ für das Tanzverbot („Tanzlustbarkeiten“) in den Corona-Verordnungen. Nach Ansicht des Clubkombinats wären Tanzveranstaltungen unter Einhaltung von AHA-Regeln durchaus möglich gewesen, ohne den Gesundheitsschutz zu vernachlässigen.