Hamburg. Aktion um Blinden und Menschen mit Sehbehinderung Kunst und Kultur nahezubringen. Wie es funktioniert.

Es ist ein Angebot, das wie so viele aus dem Mangel an Vororterlebnissen in Pandemiezeiten geboren wurde: Ausstellungen per Telefon zu besuchen, indem erfahrene Kunstvermittler Bilder beschreiben. Gegründet wurde „Bei Anruf Kultur“ vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) und grauwert, dem Büro für Inklusion und demografiefeste Lösungen, um Blinden und Menschen mit Sehbehinderung Kunst und Kultur nahezubringen: in der Kunsthalle und im Bucerius Kunst Forum ebenso wie im Rieck Haus und im Helmut-Schmidt-Forum.

„‚Bei Anruf Kultur‘ funktioniert wie ein Podcast, bei dem zwischendurch Fragen gestellt werden können“, erklärt Mathias Knigge vom Büro grauwert. „Durch den gemeinsamen Austausch sind die Führungen sehr lebendig. Manchmal diskutieren die Teilnehmenden sogar weiter, wenn der Vermittelnde sich verabschiedet.“ Wegen enormer Nachfrage wird das Projekt bis zum Jahresende auf 20 Museen und Ausstellungshäuser ausgeweitet, unterstützt von der Behörde für Kultur und Medien.

Senator Carsten Brosda lobt: „Der große Erfolg von ‚Bei Anruf Kultur‘ zeigt, dass die einfachen Ideen meist die besten sind! Das Angebot ist niedrigschwellig und spricht sehr unterschiedliche Zielgruppen für eine gemeinsame, akustische Führung an. Die Ausstellungen werden dabei so präzise beschrieben, dass sie vor dem inneren Auge lebendig werden.“ Infos und Termine unter www.beianrufkultur.de.