Hamburg. In der kommenden Konzertsaison soll vieles so sein, wie vor der Pandemie. Im Gespräch: ein Konzert in Planten un Blomen.
Die Werke mit großem Chor-Personal , sicher ist sicher, wurden lieber in die zweite Spielzeit-Hälfte geschoben. Ansonsten aber, wenn man die Aerosol-Vorsichtsmaßnahme nicht entdeckt, liest sich die Konzertsaison 2021/22 der Symphoniker Hamburg, als wäre Corona nur noch eine Biersorte. Dass Chefdirigent Sylvain Cambreling und Intendant Daniel Kühnel für jedes potenziell schwierige Programm eine sichere Alternative im Hinterkopf haben, bleibt hoffentlich Theorie.
Seine post-pandemische Frage „Wie fängt man an?“ beantwortete Kühnel bei der Saison-Vorschau auf der Bühne des Großen Saals in der Laeiszhalle mit einer interessanten Idee: Das kurze erste Stück am 26. September ist von einem Symphoniker-Mitarbeiter komponiert: „Glyptika“ für Blech und Schlagzeug, von Nikolai Brücher, hauptberuflich Notenwart.
Martha Argerich kehrt nach Hamburg zurück
Cambreling legt dann mit Bartóks Konzert für Orchester groß nach. Konzeptionell verästelt, ein „komponierter Abend“ (Cambreling): Die Verwirbelung von Beethovens „Egmont“-Bühnenmusik mit Mahlers „Wunderhorn“-Liedern und Rihms „Ernstem Gesang“. Ähnlich vielschichtig stellt sich ein Abend im Februar dar, bei dem er hinter den Beginn von Haydns „Schöpfung“ als harten Kontrast „Déserts“ von Edgar Varèse stellt, und thematisch mitdenkend Mahlers „Lied von der Erde“ folgen lässt.
Lesen Sie auch:
- Die erste Premiere nach dem Lockdown
- So kommt die Elbphilharmonie aus der Generalpause
- Elbphilharmonie: Wie Fruchtwasser auf der Geige klingt
Nach ihrem eigenen Festival demnächst kehrt Martha Argerich für ein Beethoven-Klavierkonzert im November zurück. Als Blick über den Genre-Zaun präsentiert der Jazzer Brad Mehldau im Mai sein „Piano Concerto“. Weitere prominente Gäste sind u.a. Misha Maisky, die Buniatishvili-Schwestern und Nelson Goerner.
Konzerte in Hamburger Planten un Blomen im Gespräch
Dass Lucas Debargue im Dezember das 5. Klavierkonzert von Saint-Saëns spielt, ist ein Probelauf für das Debüt des Orchesters im Amsterdamer Concertgebouw wenige Tage später. Ein weiterer Debütant ist Cambreling selbst, der im Januar erstmals Beethovens „Missa solemnis“ dirigieren will. Und weil der geplante Kultursommer Kalender-Nachbar der Rathauskonzerte ist, soll dort ein Spezial-Konzert passieren; nachgedacht wird auch über Auftritte in Planten un Blomen.
Infos: www.symphoniker-hamburg.de