Hamburg. Ganz im Zeichen von Corona eröffnet nun der erste Ausstellungsraum im Internet. Das Besondere: Die Objekte sind virtuell greifbar.
Am kommenden Sonntag wird ein neues Museum eröffnet – in diesen Coronazeiten natürlich nur als virtuelles Haus. Aus Anlass des Jubiläums von 1700 Jahren jüdischen Lebens in Deutschland präsentiert das Leo Baeck Institute, das Niederlassungen in New York und Berlin hat, den ersten Ausstellungsraum im Internet.
Das Thema lautet „Shared History (Geteilte Geschichte): 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Ausgestellt sind 58 Objekte, die die Geschichte der zentraleuropäischen Juden erzählen. Darunter befindet sich auch das Edikt von Konstantin dem Großen, der im Jahr 321 dafür sorgte, dass Juden in Köln Ämter in der städtischen Verwaltung übernehmen konnten. Das jüngste Ausstellungsstück ist ein zeitgenössisches aus dem Jahr 2021.
Objekte in Museum virtuell greifbar
Die Objekte illustrieren die deutsch-jüdische Geschichte anhand der Verwobenheit von Menschen, Regionen und Ländern; sie alle werden in wissenschaftlichen Texten auf Deutsch und Englisch ausführlich aufbereitet, die sich auf die persönlichen Geschichten von Menschen beziehen. Das Besondere: Man kann die Objekte nicht nur anschauen, sondern virtuell auch greifen, bewegen und drehen.
Lesen Sie auch:
- Überlebende aus Ghetto plädieren für Synagogenaufbau
- Studierende erzählen: Was bedeutet jüdisch sein in Hamburg?
- Kultur: Dem jüdischen Leben in Hamburg auf der Spur
Museen, Bibliotheken und andere Einrichtungen aus Europa, Israel und den USA hatten insgesamt Hunderte von Objekten nominiert, aus denen diejenigen ausgewählt worden sind, die am eindrücklichsten Begebenheiten oder Phänomene der deutschsprachigen jüdischen Gemeinde zeigen. Sie werden nun wöchentlich in chronologischer Reihenfolge in diesem virtuellen Museum ausgestellt.