Hamburg. Die Schauspielerin und Regisseurin betrieb das Theater an der Washingtonallee in Horn und setze sich für den Nachwuchs der Stadt ein.

Kreativ, eigensinnig, auch streitbar – Angelika Landwehr wusste sich in Hamburgs Theaterlandschaft Gehör zu verschaffen. Die Schauspielerin und Regisseurin sprühte vor Ideen. Die wichtigste: ihr Theater in der Washingtonallee. Die gebürtige Bochumerin betrieb die Bühne in Horn mit nur 40 Plätzen von 1999 bis 2014. Wie jetzt bekannt wurde, starb die Theatergründerin am 12. August nach langer Krebserkrankung im Alter von nur 60 Jahren.

Nach Hamburg war Angelika Landwehr erst im Vorjahr zurückkehrt, nachdem sie in Griechenland gelebt hatte. Davor lagen Wanderjahre: Die Schauspielerin, die bei den Ruhrfestspielen begonnen hatte, war Gast vieler internationaler Festivals, ehe sie hier heimisch wurde.

Landwehr förderte Hamburgs Theaternachwuchs

In Horn inszenierte und spielte sie oft selbst in der Mitte des schwarz gestrichenen Raumes ohne feste Bühne. Ein halbes Dutzend Solostücke spielte sie, am eindringlichsten in „Kassandra“ und als Frida Kahlo in „Viva la vida“. Und sie förderte den Nachwuchs. Als die Stadt – wegen fehlender Kapazitätsauslastung von mindestens 50 Prozent – die Förderung reduzierte und einstellen wollte, gab sie 2014 enttäuscht auf.

Die Übergabe an Lars Ceglecki und Sandra Kiefer, die dort seitdem das Theater das Zimmer betreiben, lag ihr jedoch am Herzen. Landwehr hielt bis zuletzt Kontakt. Dass ihr Haus inzwischen 30.000 Euro Förderung pro Spielzeit bekommt, freute sie. Das Theater will ihr bald mit einer Plakette ihres griechischen Lebensgefährten, eines Bildhauers, ein Andenken bewahren.