Hamburg. Der Verein am Grindel weicht für seine Lesungen auch in die Warburg-Bibliothek aus. Platz für etwa 50 Besucher.
Zuletzt gab es „Lockdown-Lektüre“, in Auftrag gegebene Texte vom Jüdischen Salon am Grindel, der wie viele andere Hamburger Kulturstätten aufgrund der Corona-Pandemie geschlossen hatte. Ein Lese-Tipp, der in Berlin lebende israelische Autor Mati Shemoelof, der sich in „Wem gehört die deutsche Kultur?“ mit Fragen kultureller Identität auseinandersetzt, war zuvor selbst Gast im Jüdischen Salon gewesen.
Der gemeinnützige Verein will jüdische Kultur fördern und öffentlich machen. Seit Gründung 2008 hat er im Café Leonar am Grindelhof Lesungen, Gespräche, auch Mini-Konzerte veranstaltet. Das möchte der Jüdische Salon nach der Sommerpause fortsetzen, „sachte und unter Einhaltung aller Hygienevorschriften“, wie es Sprecherin Barbara Guggenheim formuliert.
Obwohl der angestammte Raum des Salons ein modernes helles Zimmer (mit Klavier) im hinteren Teil des Cafés Leonar ist, soll der Veranstaltungsbetrieb vorerst an anderen Stätten weitergehen. Grund: Im bisherigen Raum würden wegen der Abstandsregeln statt etwa 50 Besuchern allenfalls ein Fünftel zuhören können.
Platz für etwa 50 Besucher
Und so feiert der Jüdische Salon bald gut Hundert Meter entfernt auf der anderen Straßenseite des Grindelhofs einen Neustart: Die Aula der Talmud-Tora-Schule ist ein historischer Ort. Die jetzige Joseph-Carlebach-Schule, benannt nach dem letzten Oberrabbiner Hamburgs, verabschiedete jüngst den ersten Abitur-Jahrgang seit der Zwangsschließung 1942 durch die Nationalsozialisten.
Am 26. August spricht Autor Thomas Sparr hier über Paul Celans Gedicht „Todesfuge“, am 3. September begrüßt Guggenheim die Autoren Dana von Suffrin und Markus Flohr zur Vorstellung des Buches „Pflanzen für Palästina“.
Für Platz für etwa 50 Besucher sei gesorgt. Wie im Schulbetrieb gelten aber die nötigen Sicherheitskontrollen und Ausweispflicht. Im November und Dezember will der Jüdische Salon in der Warburg-Bibliothek in Eppendorf veranstalten, für den Oktober werde noch ein Raum gesucht, sagte Guggenheim.
Jüdischer Salon Kontakt, Karten und Info: T. 0176/21 99 82 72; info@salonamgrindel.de; www.salonamgrindel.de