Hamburg. Kartenverkauf ausschließlich online. In den Fahrzeugen dürfen sich nur Personen aus einem gemeinsamen Haushalt aufhalten.

Es ist nur ein kurzer Satz, aber einer mit vielleicht großer Wirkung: „Autokinos können ab sofort in Hamburg unter Einhaltung der Gesundheitsbestimmungen Filme zeigen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde für Kultur und Medien, die gestern am frühen Nachmittag verschickt wurde. Ein weiterer Schritt, den kulturellen Shutdown zu lockern.

Zuvor hatte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) in der Landespressekonferenz die Senatsentscheidung verkündet und darauf hingewiesen, dass der Kartenverkauf für Autokino-Vorstellungen ausschließlich online abgewickelt werden müsse. In den Fahrzeugen dürften sich zudem nur Personen aus einem gemeinsamen Haushalt aufhalten. Auch wenn der reguläre Kinobetrieb noch nicht wieder startet, ist dies doch ein Hoffnungsschimmer, nicht nur für diese Kultursparte. Die Autokinos seien „ein erster Versuch auszuprobieren, wie Kultur unter der Corona-bedingten neuen Normalität aussehen kann“, erklärte Kultursenator Carsten Brosda.

Mehrere private Anbieter hatten sich auf den Betrieb eines Autokinos in Hamburg vorbereit

In der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte wurde dazu passend ein gemeinsamer Antrag von SPD, CDU und FDP eingebracht, nach dem es für den Betrieb eines Autokinos in Hamburg zwingend erforderlich sein soll, dass das Programm durch oder mit Beteiligung eines oder mehrerer Hamburger Programm- und/oder Arthouse-Kinos, durch oder mit Vereinen und Einzelpersonen, „die in der Vergangenheit bereits regelmäßig innovative Film-Präsentationen in Hamburg durchgeführt haben“ beziehungsweise durch oder in Kooperation mit Hamburger Filmeinrichtungen und/oder Hamburger Filmfestivals gestaltet wird. Wichtig ist den Antragstellern darüber hinaus die Erbringung eines „solidarischen Spendenbeitrags an die Hamburger Programm- und Arthouse-Kinos, bis der Regelbetrieb der vorgenannten Einrichtungen wieder angelaufen ist“.

Auf den Betrieb eines Autokinos in Hamburg hatten sich nach Angaben der Kulturbehörde in den vergangenen Wochen bereits mehrere private Anbieter vorbereitet. Dazu gehören die Firma Outdoor Cine die im Sommer das Open-Air-Schanzenkino und ganzjährig das Schanzenkino73 betreibt, die Bergmann-Gruppe mit dem Zeise-Kino, das Flexible Flimmern und die Firma Weischer Media. Im Gespräch waren bereits verschiedene mögliche Standorte etwa in der HafenCity, auf der Trabrennbahn Bahrenfeld und auf dem Heiligengeistfeld.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum und halten Sie Abstand von mindestens 1,50 Metern zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

In Hamburg wurde das bisher einzige Autokino am 30. September 1976 in Billbrook eröffnet, das zunächst über 580, später dann nur noch über 490 Stellplätze verfügte. 2003 hätten inzwischen strengere Umweltauflagen eine teure Sanierung der Fläche erfordert, weshalb das Kino am 18. Juni des Jahres geschlossen wurde. Durch die Corona-Krise kann es nun auch in Hamburg zu einem Autokino-Comeback kommen.

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