Hamburg. Die Episoden handeln von Begegnungen mit Ämtern, von Polizeigewalt, aber auch von der Sehnsucht, ein normales Leben zu beginnen.

Schon bevor ein Virus die Theaterlandschaft zum Stillstand brachte, experimentierte Kampnagel-Dramaturgin Nadine Jessen mit filmischen Serienformaten. Nach „Hello Deutschland – Die Einwanderer“, einer Persiflage auf eine Vox-Serie über Auswanderer auf Glückssuche, geht an diesem Montag „Ramadram. Eine Ramadan-Seifenoper“ an den digitalen Start. Die Idee, ausgerechnet aus dem muslimischen Fastenmonat Ramadan eine Serie zu kreieren, gewann Jessen aus der arabischen Welt selbst. Denn dort ist es üblich, dass anlässlich des Ramadan Dutzende Serien im Fernsehen ausgestrahlt werden.

Aus realen und fiktionalen Begebenheiten haben Jessen und ihr Team Storylines für die insgesamt 17 Episoden von jeweils zehn bis 13 Minuten Länge destilliert. Sie handeln von Begegnungen mit Ämtern, von Polizeigewalt, aber auch von der Sehnsucht, ein normales Leben zu beginnen.

Cast besteht im Wesentlichen aus Laiendarstellern

Der Cast speist sich im Wesentlichen aus Laiendarstellern aus dem Umfeld des transkulturellen Aktionsraumes Migrantpolitan auf dem Kampnagel-Gelände. Der syrische Kurator Anas Aboura ist ebenso mit von der Partie, wie Wasiu Oyegoke, der sich bereits in Nigeria als DJ einen Namen machte.

„Wir haben Geschichten um diese Schicksalsgemeinschaft des Migrantpolitan herumgesponnen, die sich zum Teil aus Gesprächen der syrischen Diaspora ergeben haben.“, berichtet Nadine Jessen. Die Geschichten drehen sich natürlich um die Fastenzeit und die Schwierigkeiten der Protagonisten, sich an die strengen Regeln des Ramadan zu halten, auch Themen wie Bleiberecht und Liebeskummer spielen eine Rolle.

„Ramadram. Eine Ramadan-Seifenoper“ Premiere Mo 27.4., 22.00, kampnagel.de