Hamburg . In Hamburg auf Tour: Von Grönemeyer über Cher, Dylan und ZZ Top bis zu Bands, die buchstäblich dem Terror getrotzt haben.
Rock- und Pop-Fans sollten schon mal ein paar Scheine extra beiseite legen. Denn gefühlt gibt es 2019 in Hamburg so viele Arenen-Konzerte wie noch nie zuvor. Am 14. Januar geht es in der Barclaycard Arena gleich stark los mit den Fantastischen Vier. Einen Tag später spielen Snow Patrol ihren Deutschland-Tourauftakt in selber Halle – seit der Single „Chasing Cars“ mischt die britische Rockband ganz oben mit.
Nicht verpassen sollten Fans das Konzert des Londoner Jazz-Funk-Septetts Jamiroquai am 28. Mai: Die Band um Sänger Jay Kay war seit acht Jahren nicht mehr in der Hansestadt. „Das ist die wohl lauteste Show, die wir jemals gespielt haben!“, meinte Deutschland-Fan David Hasselhoff während seines Konzerts im April 2018 in der Alsterdorfer Sporthalle. Am 20. Oktober geht für ihn die Wahnsinns-Party in der Arena weiter.
Comeback des Wahl-Hamburgers Dendemann
Das Leben hatte Michael Bublé zuletzt übel mitgespielt – sein kleiner Sohn war an Krebs erkrankt. Am 31. Oktober feiert der Ausnahmesänger seine Bühnen-Rückkehr mit einer Swing-Sause. Von einem Comeback muss man derweil beim rappenden Wahl-Hamburger Dendemann sprechen, der am 25. Januar mit „Da nich für!“ sein erstes Album seit neun Jahren herausbringt und dieses am 26. und 27. Februar im Mehr! Theater am Großmarkt vorstellt.
Eine Reunion pünktlich zum Jubiläum feiert die Hamburger Band Jeremy Days um Dirk Darmstaedter: Zwei Jahrzehnte nach ihrem letzten Konzert kehren sie am 18. Januar ins Docks zurück, wo sie ganz sicher auch ihren Hit „Brand New Toy“ zum Besten geben werden. Auch die hiesigen HipHopper Fettes Brot waren eine Weile weg – mit ihrem am 5. April erscheinenden Album „Lovestory“ im Rücken kommen sie am 8. November in der Arena. Dort wird auch ihr Kollege Samy Deluxe am 19. Dezember seine „Unplugged“-Platte präsentieren.
AnnenMayKantereit in der Sporthalle
In etwas kleinerem Rahmen zu genießen, aber keinesfalls zu verpassen sind die raren Shows des Achtziger-Duos Tears For Fears (19. Februar, Mehr! Theater am Großmarkt), der Ska-Band The Specials (2. April, Große Freiheit), des Eurovison-Song-Contest-Gewinners Salvador Sobral (25. April, kl. Saal, Elbphilharmonie) und des Briten Damon Albarn mit seiner Band The Good, The Bad & The Queen (3. Juni, Mojo Club).
2019 wird das Jahr, indem der Deutschpop in die XL-Hallen umzieht. So präsentieren die Kölner AnnenMayKantereit bei gleich zwei Shows ihr neues Album „Schlagschatten“ in der Sporthalle (14. und 15. März). Der haltungsstarke Wahl-Hamburger Bosse ist mit seinem Nummer-1-Werk „Alles ist jetzt“ am selben Ort ebenfalls zwei Mal zu Gast (22. und 23. März).
Herbert Grönemeyer sorgt doppelt für „Tumult“
Everybody’s TV-Darling Mark Forster tritt am 29. März in der Barclaycard Arena auf. Die Senkrechtstarter Ben Zucker und Wincent Weiss, die beide gerade mal ein Album veröffentlicht haben, trauen sich am 9. November beziehungsweise am 3. Dezember auf jene große Bühne.
Gleich mehrmals wollen zwei Altmeister des deutschsprachigen Liedguts die Barclaycard Arena füllen: Herbert Grönemeyer sorgt am 24. und 25. März gleich doppelt für „Tumult“ – so der Titel seines neuen Albums. Udo Lindenberg toppt das, indem er sich vom 20. bis 22. Juni gleich dreimal hintereinander in die Mehrzweckhalle eingebucht hat.
Cher kommt am 13. Oktober
Sowieso halten die reifen Herren das Zepter 2019 fest in der Hand, wenn es um Konzerte in Hamburg geht: Rod Stewart (5. Mai), Daryl Hall & John Oates (6. Mai), ZZ Top (17. Juni), Mark Knopfler (25. Juni), Bob Dylan (5. Juli), Alice Cooper (23. September) und Chris de Burgh (10. November) wollen in der Arena zeigen, dass sie nicht zum alten Eisen gehören. Glen Hansard (8. März), Konstantin Wecker (28. März) und Bryan Ferry (30. Mai) halten es dabei etwas gediegener im großen Saal der Elbphilharmonie. Eine letzte Ehrenrunde zum Bühnenabschied drehen derweil Tony Christie (19. Januar, Sporthalle), Ozzy Osbourne (17. Februar, Barclaycard Arena) und Heino (9. März, Große Freiheit).
Die weibliche Antwort darauf kommt mit Cher, die am 13. Oktober im Rahmen ihrer „Here We Go Again“-Tour das Publikum in der Arena beglücken will. Freuen darf man sich dann auch auf ein paar weitere hochkarätige Ladys: Florence & The Machine ist am 9. März und Lisa Stansfield am 27. November dort. Dido singt am 16. Mai in der Laeiszhalle, Beth Hart am 3. Juli beim Stadtpark-Open-Air und Annett Louisan am 8. September in der Elbphilharmonie.
Konzertsommer wartet mit drei Großereignissen auf
Für die stimmgewaltige Ariana Grande dürfte das Konzert am 5. September in der Arena auch Trauma-Bewältigung sein. Es ist die erste Tour der US-Sängerin nach dem Terroranschlag bei ihrem Manchester-Auftritt im Jahr 2017. Ein Schicksal, dass sie mit den Eagles Of Death Metal teilt: Bei ihrem Konzert im Pariser Bataclan fielen 2015 die Schüsse. Am 10. Juni spielt die Gruppe nun in der Hamburger Markthalle auf.
Auch Mike Shinoda, Rapper, Sänger und Multiinstrumentalist von Linkin Park, nannte sein Soloalbum nicht grundlos „Post Traumatic“: Nach dem Freitod seines Bandkollegen Chester Bennington vor zwei Jahren ist der Titel bei seinem Konzert am 8. März in der Sporthalle Programm. Seeed heizen am 13. Oktober in selber Halle ein. Auch sie verloren 2018 mit Demba Nabé alias Boundzound einen ihrer drei Frontsänger.
Der Hamburger Konzertsommer wartet mit drei Großereignissen auf: Im Volksparkstadion gibt sich US-Sängerin Pink mit ihrer „Beautiful Trauma“-Tour am 8. Juli die Ehre – es gibt nur noch wenige Restkarten. Für das zünftige Stadionkonzert des Volks-Rock’n’Rollers Andreas Gabalier am 22. Juni gibt es indes noch Karten. Das Kontrastprogramm dazu liefern am 9. August auf der Trabrennbahn Bahrenfeld die deutschen A-Liga-Rapper Marteria und Casper mit ihrem „Champion Sound Open Air“. Das HipHop-Giganten-Treffen ist bereits ausverkauft.
Lokalmatador Lotto King Karl feiert 50. Show
Auf das Musik-Vergnügen unter freiem Himmel muss dennoch niemand verzichten – das Stadtpark Open Air hat 2019 diverse Highlights parat: Die deutsche Band Element Of Crime eröffnet den Reigen am 19. Mai. Mit den US-Rockgruppen Alice In Chains (4. Juni) und Weezer (2. Juli), der gereiften Boyband Take That (24. Juni) und der Altherren-Truppe Status Quo (25. Juli) ist das Programm erfreulich gemischt.
Gleich mehrfach spielen Michael Patrick Kelly (28. und 29. Juni), sowie die Wiederholungstäter Helge Schneider (31. August und 1. September) und Dieter Thomas Kuhn (6. Und 7. September) auf der Freilichtbühne. Eine besondere Ehre kommt am 15. Juni Lotto King Karl mit seinen Dream Boys bei hoffentlich schönstem Wetter zu: Der Lokalmatador ist dann der einzige Künstler, der es im Stadtpark auf seine 50. Show bringt. Es gibt sogar noch Karten.