Hamburg. Viel Fußball-Prominenz bei Premiere des Stücks, das sich um Abstieg, Misswirtschaft, Intrigen und Geschäfte des HSV dreht.

Ein Montagsspiel hatte der Hamburger SV zwar nicht, dennoch war das Publikum am Abend „Heiß auf 2. Liga“. Das Stück des Autors Jörg Menke-Peitzmeyer,, nach einer Idee des Kammersiele- Intendanten Axel Schneider erst in der Fußball- und Theatersommerpause entstanden, erlebte an der Hartungstraße in Rotherbaum seine Uraufführung. Schneider trug aus diesem Anlass ein spezielles HSV-Trikot mit der Rückennummer 1.

Über den im Foyer des Traditionshauses verlegten Kunstrasen kamen außer Schauspieler-Prominenz wie Nina Petri oder Katharina Abt auch Herren, die den HSV bestens von innen kennen. der erst in diesem Frühjahr geschasste Vorstandschef Heribert Bruchhagen etwa, der frühere HSV-Torhüter Richard Golz oder das ehemalige Vorstandsmitglied Harry Bähre (Bundesliga-Spielerpass Nummer 001).

Waschfrau als Seele des Vereins

Aber auch Geschäftsführer Andreas Rettig vom FC St. Pauli, Ex-Kiezclub-Präsident Corny Littmann und –Manager Helmut Schulte besuchten die Premiere der Komödie, die sich um Fall, Misswirtschaft, Intrigen und Geschäfte des Bundesliga-Absteigers HSV dreht. „Ich bin begeistert, dass man so ein Thema mit künstlerischen Mitteln auf die Bühne bringen kann“, sagte Kammerspiele-Besitzer Jürgen Hunke, von 1990 bis 1993 selbst mal HSV-Präsident und danach langjähriger Aufsichtsrat des Traditionsvereins.

Einige Besucher hatten die Uraufführung des Stücks jedoch in der Pause verlassen. In dem tauchen mit einem Investor namens Hala und dem Trainer Trutz Figuren auf, die stark an den HSV-Geldgeber Kühne und den derzeitigen Coach Titz angelehnt sind. Dessen Darsteller Björn Bonn überzeugt in einer Dreifachrolle auch als dubioser Spielervermittler mit Beziehungen nach Brasilien und als Tätowierer. Weitere Figuren sind eine toughe HSV-Vorstandsfrau und -- als Seele des Vereins – eine Waschfrau.

Langanhaltender Applaus

Denn Regisseur Gil Mehmert („Das Wunder von Bern“) lässt die Komödie weitgehend in einem Waschsalon spielen, der zur Kette des Investors gehört. Am Ende langanhaltenden Applaus für die vierköpfige Schauspielertruppe von „Heiß auf 2. Liga“, das noch bis zum 17. November auf dem Spielplan der Kammerspiele steht. Karten zu 18 bis 43 Euro gibt es auch in der Geschäftsstelle (Großer Burstah 18–32) und der Abendblatt-Ticket-Hotline T. 040/30 30 98 98.