Hamburg. Das St. Pauli Theater eröffnete die neue Saison mit Ein- und Ausblicken – und verkündet einen neuen Zehnjahresvertrag.

    Der Montag ist in vielen Hamburger Theatern häufig spielfrei, aber längst kein Schontag. Das wissen auch die Mitarbeiter des St. Pauli Theaters: Seit Jahren eröffnet die älteste Privatbühne Hamburgs die neue Saison zu Wochenbeginn Anfang September. Das war vor dem stolzen 175. Jubiläum 2016 so und ist danach Usus geblieben. Deshalb begrüßten die beiden Hausherren Thomas Collien und Ulrich Waller auch am Montagabend wieder geladene und ganz normale Gäste zur Spielzeit-Eröffnungsgala.

    Sie verkündeten stolz, dass sie Ende dieser Woche einen neuen Zehnjahresvertrag für die Bespielung des Hansa-Varieté-Theaters am Steindamm unterzeichnen werden. Das Publikum quittierte dieses Vorhaben mit großem Beifall.

    Nachdem das St. Pauli Theater im Sommer 2016 für etwa zwei Millionen Euro grundsaniert wurde, freuten sich die Besucher im 550-Plätze-Saal nicht nur über (etwas) mehr Beinfreiheit und neu aufgepolsterte Sitze, sondern zweimal in Folge über Alfons. Hamburgs eingebürgerter Lieblingsfranzose, bürgerlich Emmanuel Peterfalvi, ist seinem sechsten Bühnenprogramm gemäß „Jetzt noch deutscherer“. Die Gala-Moderation überließ er diesmal seinem Kabarett-Kollegen Arnulf Rating. Der amüsierte mit seinem stets etwas altbacken wirkenden Presse- und Schlagzeilen-Spiegel aus dem vergangenen Sommer.

    Rating präsentierte junge und bewährte Künstler sowie neue Produktionen des St. Pauli Theaters. Poetry-Slammer Lennart Hamann gab mit frischen Texten Einblicke in ein neues Late-Night-Programm, die Schauspieler Michael Prelle und Holger Dexne zeigten eine Szene aus der französischen Komödie „Die Neue“, ihre Kollegen Peter Franke und Anne Weber erweckten mit Liederabend-König Franz Wittenbrink (am Klavier) schon heute dessen vorweihnachtliche „Nachttankstelle“ zu neuem Leben. Und Zauberin Alana stimmte auf die elfte Spielzeit im Hansa-Varieté-Theater ab Mitte Oktober ein.

    Musiker Jakob Neubauer und Schauspieler Stephan Schad ließen mit einem Lied aus „Störtebeker“ noch mal die Freibeuter-Revue aufleben, die Sänger der Show „Motown“ vor der Gala-Pause das legendäre Soul-Label. Chanson-Star Tim Fischer, seit geraumer Zeit künstlerisch wieder mit seinem Pianisten Rainer Bielfeldt vereint, besang nicht nur die „Rinnsteinprinzessin“. Am 22. Oktober kommt er mit seinem frischen Programm "Die alten schönen Lieder" wieder ins St. Pauli Theater.