Hamburg. Elfriede Jelinek-Stück „Am Königsweg“ gewinnt in mehreren Kategorien der jährlichen Kritiker-Umfrage.

Das Schauspielhaus ist Hamburgs großer (und einziger) Gewinner im jährlichen Kräftemessen der deutschsprachigen Bühnen. In der Kritikerumfrage des Magazins „Theater heute“ wurde die Uraufführungsinszenierung „Am Königsweg“von Elfriede Jelinek in der Regie von Falk Richter zur „Inszenierung des Jahres“ gewählt. Das Werk, in dem Jelinek den US-Präsidenten nicht namentlich nennt und doch deutlich kritisiert, ist für die Kritiker das „Stück des Jahres“.

Benny Claessen, der als infantiler Regent und „Performer-King“ im Zen­trum der Aufführung steht und für seine Arbeit bereits den Alfred-Kerr-Darstellerpreis gewonnen hatte, ist zum „Schauspieler des Jahres“ gekürt worden. Und die „Kostüme des Jahres“ stammen von Andy Besuch, der das Ensemble der „Königsweg“-Inszenierung ausstattete. „Am Königsweg“ hatte am 28. Oktober 2017 Premiere, wurde zum Berliner Theatertreffen 2018 und den Mülheimer Theatertagen eingeladen und steht das nächste Mal am 31. Oktober und am 22. November auf dem Spielplan (jeweils 19.30 Uhr, Karten unter T. 24 87 13).

„Theater des Jahres“ steht in Basel

Das „Theater des Jahres“ steht in diesem Jahr in Basel. Im Bühnenranking kam das von Andreas Beck geleitete Haus unter den 43 befragten Theaterexperten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf Platz eins. Das Theater Basel habe sich als neuer Stammgast beim Berliner Theatertreffen etabliert, so „Theater heute“. Basler Uraufführungen reisten außerdem zu den Mülheimer Theatertagen, es gebe Koproduktionen mit den wichtigsten Metropolentheatern und deutlich mehr internationale Anfragen und Gastspiel-Einladungen, als das Ensemble zusagen könne. Andreas Beck startet in Basel in seine letzte Schweizer Saison – in der Spielzeit 2019/2020 wird er Nachfolger von Martin Kusej als Intendant des Residenztheaters München.

„Schauspielerin des Jahres“ wurde Caroline Peters vom Wiener Burgtheater, die Hamburger Theatergänger ebenfalls gut kennen – auch sie war einst Ensemblemitglied am Schauspielhaus und spielte hier unter anderem in Inszenierungen von René Pollesch („World Wide Web-Slums“) und Ute Rauwald (etwa die Elisabeth in „Maria Stuart“). Das „Bühnenbild des Jahres“ haben für die Jury der Norweger Vegard Vinge und seine deutsche Partnerin Ida Müller für „Nationaltheater Reinickendorf“ in Berlin gebaut, zum besten Nachwuchsautor brachte es Thomas Köck mit „paradies spielen“, beste Nachwuchsregisseurin ist Anta Helena Recke („Mittelreich“, Münchner Kammerspiele).

Das Thalia Theater ging in diesem Jahr leer aus.