Jan Plewka und Kollegen spielten in der Großen Freiheit und begeisterten das Publikum mit Songs um Liebe, Schmerz und Einsamkeit.
Ein schwarzer Hut mit sehr breiter Krempe, das Gesicht darunter im Schatten, vibrierende Gitarrenklänge. So begrüßt Jan Plewka am Sonntagabend mit dem Song „Unsterblich“ das Publikum in der randvollen Große Freiheit 36 zum Selig-Konzert. „Die Welt ist ein Traum“, singt er immer wieder und tanzt dabei über die Bühne. Alle, die an diesem Abend „ihre Geräte und Bildschirme verlassen haben“, begrüßt er, möchte mit ihnen eine „Utopie“ feiern, „ohne Rassismus und Ausgrenzung“.
Was es für eine Utopie brauche, sei klar: „Begeisterung und Euphorie“ – die zu entfachen, gelingt ihm mühelos binnen weniger Songs. Selig nimmt das Publikum mit auf eine traumähnliche Reise, fernab vom Alltag. Dabei schlägt die Band mal laute, mal eher mystische Töne an, mal geht es um Liebe, Schmerz und Einsamkeit, dann wieder um „Feuer und Wasser für alle!“.
Inspiration bei Ronja Räubertochter geholt
Zwischendurch erzählt Plewka Geschichten, etwa, wie die Band auf der Suche nach Inspiration in Schweden auf Ronja Räubertochter traf und von ihr Ideen für neue Texte bekam. Man ist versucht, ihm zu glauben, so sehr haben die mal wild-tanzbaren, dann wieder metaphorisch-nachdenklichen Songs das Publikum in eine ganz besondere Stimmung versetzt. „Wir sind selig!“, ruft Plewka am Ende des Konzerts und verbeugt sich mit ausgebreiteten Armen vor der Menge, die die Vier gar nicht mehr gehen lassen will. Drei Zugaben gibt’s, dann verabschiedet sie sich die Band nach mehr als zwei Stunden Spielzeit mit einer Akkustiknummer und wirkt dabei – passend zum Song – „Regenbogenleicht“.