Hamburg . „Eine Stadt sieht einen Film“: Am Sonntag zeigen die Programmkinos mit „Fraktus“ eine Hamburg-Heimatkomödie.
„Fraktus“ ist mehr als ein Film über ein fiktives Filmprojekt über das fiktive Comeback einer 80er-Jahre-Technoband. Der Spaß ist eine Art Hamburg-Heimatkomödie für die Fangemeinde von Heinz Strunk, Rocko Schamoni und Jacques Palminger, von Studio Braun und der (jetzt echten) Band Fraktus, von Pudel Club und Astra-Knolle. Damit, fanden Hamburgs Programmkinos, ist „Fraktus“ der richtige Film für ihr Event „Eine Stadt sieht einen Film“. Ein Gespräch mit Organisatorin Manja Malz.
Was ist die Idee hinter „Eine Stadt sieht einen Film“?
Manja Malz: Wir saßen vor zwei Jahren zusammen und überlegten: Wie können wir als Betreiber die Programmkinos mehr hervorheben? Die Hamburger Kinoszene ist ja klein, und die einzelnen Programmkinos haben je nach Stadtteil sehr unterschiedliche Profile. Wir wollten mit einem Event alle mal gemeinsam vorstellen. Matthias Elwardt vom Abaton-Kino hatte den Einfall, es ähnlich zu machen wie bei „Eine Stadt liest ein Buch“. So fing es an.
Beim Start im vorigen Jahr ging es um den Film „Absolute Giganten“. Ist das Konzept aufgegangen?
Malz: Ja, „Absolute Giganten“ ist in Hamburg ein Publikums- und Kultfilm und war daher ein guter Start für unser Projekt. Zum Teil haben die Leute zehn und mehr Karten gekauft, sind in Gruppen gekommen, fast alle Tickets waren ausverkauft. Wir hatten Besucher im Alter von 16 bis 80 Jahren.
War es schwer, jetzt fast das gesamte Fraktus-Team wieder zusammenzuholen?
Malz: Es durfte keine Überschneidungen mit anderen großen Stadtevents geben, außerdem mussten alle drei Fraktanten Zeit haben – ohne das komplette Studio Braun geht es nicht. Und es ist wirklich absoluter Wahnsinn, dass es klappen wird, obwohl Heinz Strunk zurzeit mit seinem neuen Buch und Jacques Palminger mit seiner Band auf Tour sind. Nur Devid Striesow kann nicht dabei sein, was er selbst schade findet. Er dreht gerade in Saarbrücken einen „Tatort“ für das Erste, und das ist zu weit weg.
Können sich die Programmkinos in Zeiten von Netflix und Streaming-Programmen noch behaupten?
Malz: Auch wenn jemand nicht jede Woche ins Kino geht: Es ist einfach viel intensiver, Filme in der Gemeinschaft zu sehen, auch mit anderen zu lachen. Warum soll das aussterben? Ich bin da nicht pessimistisch. (ju)
Eine Stadt sieht einen Film: „Fraktus“
So 30.4., in allen Hamburger Programmkinos, Tickets 7,-; Programm: www.eine-stadt-sieht-einen-film.de/was-passiert-wo