Hamburg. Religion und Politik: Die Lessingtage könnten kaum aktueller sein. Den Auftakt machte ein düsterer Brecht-Abend im Thalia Theater.

Bertolt Brechts „Mutter Courage und ihre Kinder“ war ein guter Auftakt der Hamburger Lessingtage 2017: Der musikalisch reich ausgestatteten Inszenierung des jungen Regisseurs Philipp Becker spendete das Premierenpublikum am Freitagabend im Thalia Theater lang anhaltenden Beifall.

Im düsteren Bühnenbild, das an die Schanze einer Schlacht erinnert, verlieh Gabriela Maria Schmeide ihrer Titelfigur – einer Marketenderin im Elend des Dreißigjährigen Kriegs – Modernität, unverdrossenen Elan und Geschäftssinn. Der Kammerchor Altona mit Gästen und eine Band unter Leitung von Johannes Hofmann intonierten dazu eindrucksvoll Kompositionen von Paul Dessau sowie Choräle Hofmanns.

Fotoprobe zu
Fotoprobe zu "Mutter Courage und ihre Kinder" im Thalia Theater © dpa | Christian Charisius

Thema des diesjährigen Theaterfestivals Lessingtage, das an diesem Sonntag von Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) offiziell eröffnet wird, ist die Beziehung von Religion und Politik.