Hamburg. „Die schwedischen Gummistiefel“ ist kein Wallander-Krimi, sondern eine Art Fortsetzung von Mankells Roman „Die italienischen Schuhe“.
Als der schwedische Schriftsteller Henning Mankell Anfang Oktober 2015 an den Folgen seiner Krebserkrankung starb, war wenige Tage zuvor seine autobiografische Textsammlung „Treibsand“ auf Deutsch erschienen. Es sollte aber nicht, wie man damals dachte, das letzte Buch des Autors sein, das hierzulande erscheint. Wie der Zsolnay Verlag auf Nachfrage des Abendblatts bestätigte, wird er am 22. August einen neuen Roman von Henning Mankell veröffentlichen. Das Buch trägt den Titel „Die schwedischen Gummistiefel“ und ist in Mankells Heimat im vergangenen Jahr kurz vor dem Tod des Autors als „Svenska gummistövlar“ veröffentlicht worden.
Der Roman ist eine Art Fortsetzung von Mankells „Die italienischen Schuhe“ aus dem Jahr 2007. Dessen Hauptfigur Fredrik Welin ist auch der Protagonist in dem neuen Roman. Welin lebt, seit ihm als Chirurg ein folgenreicher Kunstfehler unterlaufen ist, zurückgezogen auf einer kleinen Insel in den Schären. Als eines Tages sein Haus niederbrennt, scheint Welin materiell und seelisch am Ende zu sein. Es gibt kaum noch Menschen, die ihm wichtig sind und zu denen er Kontakt hält – der pensionierte Inselpostbote Jansson gehört dazu, die Journalistin Lisa, in die Welin sich verliebt, und natürlich seine Tochter Louise.
Louise ist schwanger, lebt in Paris und gerät wegen eines Diebstahls in Untersuchungshaft. Welin macht sich auf nach Frankreich, um seine Tochter wieder frei zu bekommen. Während er noch in Paris weilt, geht auf einer Schäreninsel ein weiteres Wohnhaus in Flammen auf.
„Die schwedischen Gummistiefel“ – das Buch ist kein Wallander-Roman – hat Mankell nur wenige Wochen vor seinem Tod beendet. „Es war ihm sehr wichtig, diesen Roman abzuschließen, zum Glück hat er es geschafft“, sagte eine Zsolnay-Sprecherin. Das Manuskript eines weiteren Romans konnte er nicht mehr abschließen.