Köln. Vielmehr liefen die Verträge der 16 fest angestellten Beschäftigten in der Redaktion und der Produktion regulär zum Jahresende aus.

Die TV-Produktionsfirma von „Günther Jauch“ hat Berichten widersprochen, wonach mit dem Ende der Talkshow 80 Mitarbeiter entlassen würden. Vielmehr liefen die Verträge der 16 fest angestellten Beschäftigten in der Redaktion und der Produktion regulär zum Jahresende aus, erklärte die Firme i&uTV am Montag in Köln. Der allergrößte Teil der insgesamt rund 80 an der Sendung beteiligten Mitarbeiter sei aber bei Unternehmen und Dienstleistern angestellt, die von i&uTV beauftragt würden. Die „Bild am Sonntag“ hatte zuvor berichtet, mit der Einstellung des Polittalks verlören alle 80 Mitarbeiter ihren Job.

Die Produktionsfirma erklärte nun, einige der Festangestellten hätten ab Januar bereits einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Die mehr als 60 bei anderen Unternehmen angestellten Beschäftigten etwa aus den Bereichen Kamera, Maske, Licht, Ton oder Security seien bereits jetzt an anderen Wochentagen für andere Produktionen bzw. Auftraggeber tätig. „Dass alle am Sonntagabend Mitwirkenden zum Jahresende ihren Job verlieren und arbeitslos werden, ist also absolut falsch und unwahr“, teilte i&uTV mit.

Die wichtigsten Fakten zu Günther Jauch

 

Günther Jauch (58) blickt auf fast 40 Jahre journalistische Erfahrung zurück.

 

1956: geboren am 13. Juli in Münster (Westfalen), aufgewachsen in Berlin

 

1975: erste journalistische Erfahrungen beim Sportfunk von RIAS Berlin (Radio im amerikanischen Sektor)

 

1976: nach Besuch der Journalistenschule in München langjährige Arbeit für den Bayerischen Rundfunk (u.a. Sport, Kultsendung „B3-Radioshow“ mit Thomas Gottschalk und Moderation der populären Jugendsendung „live aus dem Alabama“)

 

1988: erste Moderation des „Aktuellen Sportstudios“ beim ZDF als Nachfolger von Harry Valérien

 

 1990: Wechsel zum Privatsender RTL (u.a. „Stern TV“, „Wer wird Millionär?“)

 

2000: Gründung einer eigenen Produktionsfirma

 

2011: Rückkehr zur ARD, ab 11. September Moderator des Polittalks „Günther Jauch“ am Sonntagabend

 

Auszeichnungen unter anderem: Deutscher Fernsehpreis, Grimme-Preis, Goldene Kamera, Bambi und Goldener Löwe

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Geschäftsführer Andreas Zaik wies auch einen vom Deutschen Journalistenverband (DJV) erhobenen Vorwurf zurück, i&uTV schließe unfaire Verträge mit seinen Mitarbeitern ab. Der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken hatte zuvor erklärt, Journalisten, Kameraleute und technisches Personal bei TV-Produktionsfirmen hätten den gleichen Anspruch auf angemessene Bezahlung und berufliche Planungssicherheit wie ihre Kollegen bei den Fernsehsendern.

„Die Realität sieht leider so aus, dass die beruflichen Perspektiven der Mitarbeiter untrennbar verknüpft sind mit der Lebensdauer der Talkshow oder Unterhaltungssendung, für die sie arbeiten“, sagte Konken. „Wenn der Star keine Lust mehr hat oder die Sendung ins Quotental sinkt, können die Mitarbeiter ihre Koffer packen. Das geht nicht.“ Mit dem vorherrschenden Prinzip des „Hire & Fire“ lasse sich auf Dauer keine Spitzenqualität produzieren.

Jauch hatte im Juni bekanntgegeben, seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag mit dem Norddeutschen Rundfunk nicht zu verlängern. Seine Nachfolgerin auf dem Sendeplatz am Sonntagabend wird Anne Will. i&uTV beschäftigt derzeit rund 140 Mitarbeiter, Jauch ist Alleingesellschafter.

Auch die Produktionsfirma Brainpool hatte im Sommer wegen des Wegfalls der Sendung „TV total“ von Moderator Stefan Raab 80 Mitarbeitern gekündigt. 50 von ihnen setzen sich derzeit juristisch dagegen zur Wehr. Der 49-jährige Raab hatte im Juni nach 22 Jahren im Fernsehgeschäft seinen Rückzug für Ende des Jahres angekündigt.