Hamburg. Heute beginnt der Vorverkauf für das 9. Krimifestival: 25 Autoren stellen im November ihre aktuellen Romane vor.

Als im Jahr 2007 das Hamburger Krimifestival zum ersten Mal über die Bühnen der Stadt ging, herrschte eine gewisse skeptische Zuversicht. Würden die Hamburger dieses neue Festival annehmen? Klar, bereits damals war Kriminalliteratur ungemein populär. Aber rund 20 Lesungen an nur wenigen Tagen? In Hamburg jedenfalls hatte es das noch nicht gegeben.

In diesem Jahr nun geht das Hamburger Krimifestival in seine neunte Auflage, und die Skepsis ist der Gewissheit gewichen: Das von der Buchhandlung Heymann, dem Literaturhaus Hamburg und dem Hamburger Abendblatt initiierte Festival ist eine Erfolgsgeschichte – im vergangenen Jahr bescherten 8400 Krimifans dem Festival einen Rekordbesuch.

Vom 3. bis 7. November nun werden in diesem Jahr 25 nationale und internationale Autorinnen und Autoren bei 18 Veranstaltungen ihre aktuellen Romane auf Kampnagel vorstellen. Am heutigen Dienstag beginnt der Vorverkauf.

Zum Auftakt am 3. November kommen mit Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt gleich zwei schwedische Superstars der Krimiszene in die Kulturfabrik. Seit seinem 2011 auf Deutsch erschienenen Debüt „Der Mann, der kein Mörder war“ zählt das Duo zu den internationalen Topautoren. In seinem fünften Roman „Die Menschen, die es nicht verdienen“ bekommt es Kriminalpsychologe Sebastian Bergman mit dem bizarren Mord an einem Fernsehstar zu tun. Für die entspannenden Momente sorgen vier junge Musikerinnen, die Publikumslieblinge von Salut Salon.

Auch aus dem angloamerikanischen Sprachraum kommen kriminalistische Hochkaräter zum Festival. Die US-Autorin Jilliane Hoffman wird während der amerikanischen Nacht (4.11.) ihren Bestseller „Samariter“ präsentieren. An ihrer Seite wird der New Yorker Autor Jason Starr seinen aktuellen Thriller „Phantasien“ in Stellung bringen.

Von Großbritannien kommend ist Autor S. J. Watson am Start, dessen Debüt „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ 2011 zum internationalen Bestseller avancierte und drei Jahre später mit Nicole Kidman und Colin Firth verfilmt wurde. Seinen aktuellen Thriller „Tu es. Tu es nicht“ stellt Watson am 5. November auf Kampnagel vor. Einen Tag später ist die schottische Queen of Crime, Val McDermid, zu Gast beim Festival. In „Der lange Atem der Vergangenheit“ erzählt sie von einer Luxussanierung in Edinburgh, die ein menschliches Skelett zutage fördert, das zurück in die Balkankriege weist. Und Martin Walker hat am 7. November nicht seinen Dorfpolizisten Bruno dabei, sondern den hochbrisanten Zukunftsthriller „Germany 2064“.

Rechtsmediziner Michael Tsokos stellt seinen Thriller „Zerschunden“ vor

Dass spannend erzählte Geschichten auch komisch sein können, darum geht es an zwei Festivalabenden. Das bayerische Erfolgsduo Klüpfel & Kobr bringt am 5. November seine große „My Klufti“-Show auf die Bühne, in der es um weit mehr geht als nur um ihren letzten Bestseller „Grimmbart“. Es gibt Videoclips, Comedy, Interviews, Geschichten und, und, und.

Ebenfalls urkomisch ist der in Garmisch lebende Krimiautor und Kabarettist Jörg Maurer. Er ist ein Wortkünstler, der die skurrilsten Geschichten auszutüfteln weiß. „Der Tod greift nicht daneben“ heißt sein „Spiegel“-Bestseller, den er in einem Krimikabarett am 4. November auf die Bühne bringen wird.

 Deutschlands Krimilady: Ingrid Noll
Deutschlands Krimilady: Ingrid Noll © picture alliance

Zu den absoluten Topstars zählt fraglos Sebastian Fitzek, dessen Popularität ihn bereits zum vierten Mal Gast des Krimifestivals werden lässt. Zehn Wochen lang stand sein Roman „Passagier 23“ an der Spitze der Bestsellerlisten, wenige Tage vor Festivalstart erscheint der Psychothriller „Das Jo­shua-Profil“, den Fitzek am 6. November mitbringt.

Weitere deutschsprachige Top­autorinnen und –autoren haben ihr Kommen angekündigt: Ingrid Noll, die Ende September 80 Jahre alt wird, ist mit „Der Mittagstisch“ dabei (7.11.), das deutsch-österreichische Duo Ursula Poznanski und Arno Strobel ist in „Fremd“ auf Gänsehaut spezialisiert (4.11.), Helge Timmerberg entführt in die Welt der Agatha Christie (4.11.), Oliver Bottini („Im weißen Kreis“) und Friedrich Ani („Der namenlose Tag“) zählen zum Besten, was der deutsche Krimi zu bieten hat (5.11.), Ulrich Wickert lässt seinen Richter Ricou einen neuen Fall lösen („Das Schloss in der Normandie“, 5.11.), Elisabeth Herrmann bringt, passend zur Jahreszeit, „Der Schneegänger“ mit (6.11.).

Hannes Nygaard („Nordgier“) und Klaus-Peter Wolf („Ostfriesenwut“) zeigen die mordlüsternen Seiten des Nordens (6.11.), Henning Venske („Die Termiten“) und Till Raether („Blutapfel“) entführen in die hanseatische Gesellschaft, und bei Andrea Sawatzki tun sich in „Der Blick fremder Augen“ seelische Abgründe auf (7.11.).

Zum Finale wird es dann nicht nur fiktiv. Der Rechtsmediziner Michael Tsokos stellt seinen „True-Crime-Thriller“ mit dem unheilvollen Titel „Zerschunden“ vor. Nichts für schwache Nerven. Das ist gewiss.

Eintrittskarten & weitere Infos

9. Hamburger Krimifestival:
3. bis 7. November 2015 auf Kampnagel (Bus 172, 173), Jarrestraße 2024 I
Infos zu allen Veranstaltungen:
www.krimifestival-hamburg.de
Hier gibt es Karten:
In allen Heymann Buchhandlungen, in den Abendblatt-Ticketshops und unter der Abendblatt-Ticket-Hotline 040/30 30 98 98 (Mo-Fr 8.00-19.00, Sa 8.00-16.00)