Die irische Tanz-Show „Irish Celtic“ hatte im CCH Hamburg-Premiere – und gefiel am Ende vor allem dank der Liveband und der Steppkünste.

Hamburg. Wenn der Norddeutsche etwas kennt und mag, dann geht er aus sich heraus. Und so herrschte zu Beginn des zweiten Teils von „Irish Celtic“ zur Melodie von „The Wild Rover“, bei uns als „An der Nordseeküste“ populär, eher eine Stimmung, wie sie jener in einer irischen Kneipe entspricht.

Im nicht ausverkauften Saal 2 des sterilen CCH so etwas wie irische Pub-Atmosphäre zu kreieren, bedarf Anstrengungen. Eine Band und 14 Tänzerinnen und Tänzer mühen sich nach Kräften. Im Pub liefert Kneipier Paddy, gespielt vom gebürtigen Engländer (!) Jonathan Agar, auf Deutsch mit Guinnessglas in der Hand Hintergründe und Anekdoten. Teils erhellend, teils überflüssig mit abgestandenen Witzen über Wowereit und Wulff.

Immerhin: Die Idee von Regisseur Toby Gough, „Irish Celtic“ in einem Pub anzusiedeln, gibt der Materie einen neuen Touch. Die „Riverdance“- und „Lord of The Dance“-erprobten Tänzer steppen mit typisch aufrechten Oberkörpern, indes umso flinkeren Beinen und Füßen perfekt. Der Contest zwischen Paddys Sohn und den anderen Kneipengästen hat es sogar auf der Theke in sich. Alle Gäste sind da längst in der Gegenwart angekommen. In knapp zwei Stunden hätte die Band mit dem smarten Singer-Songwriter Daniel Byrne gern mehr von sich hören lassen können. Und ihr „Whiskey In The Jar“ am Ende statt am Anfang wäre sicher hochprozentiger gewesen.

„Irish Celtic – The Spirit of Ireland“ bis So 11.1, 20 Uhr, Sa auch 16 Uhr, So 14 und 18 Uhr, CCH 2, Karten ab 29 € in HA-Ticket-Shops, T. 30 30 98 98