Die Hamburger Kunstmeile veranstaltet gemeinsam mit dem Hamburger Abendblatt am 14. Dezember den Tag der Kunstmeile: Gratis-Coupon für Foto-Doppelausstellung in der Sonnabend-Ausgabe der Zeitung

Hamburg. Der Kunstverein ist das kleinste Haus mit der größten Risikofreude innerhalb der Kunstmeile. Am kommenden Sonntag lädt der Verbund gemeinsam mit dem Abendblatt zum Tag der Kunstmeile ein. Ein Coupon in der Sonnabend-Ausgabe berechtigt zum freien Eintritt. Mit dabei sind außerdem Kunsthalle, Bucerius Kunst Forum, Museum für Kunst und Gewerbe und Deichtorhallen. Wir stellen die Häuser vor. Heute: der Kunstverein.

In Hamburg 1817 gegründet, zählt er zu den ältesten Deutschlands. Entstanden ist er aus bürgerschaftlichem Engagement. „Aufgabe des Kunstvereins ist es, verschiedene Facetten der Kunst zu vermitteln“, sagt Bettina Steinbrügge, die seit Anfang 2014 Direktorin des Hauses ist. Das war schon immer so. Von 1922 an zeigte er jährliche Ausstellungen der Künstlergruppe Hamburgische Sezession. Unter den Nazis kam es zu einer zwangsweisen Schließung. Frühe Einzelausstellungen widmeten sich Künstlern wie Caspar David Friedrich, Arnold Böcklin, Jackson Pollock und Francis Bacon. Direktoren wie der spätere Kunsthallenleiter Uwe M. Schneede, Stephan Schmidt-Wulffen, Yilmaz Dziewior und Florian Waldvogel prägten künftig das Profil und etablierten ihn auch international. Künstler wie Christian Jankowski hat der Hamburger Kunstverein ins Gespräch gebracht. Die kunstbegeisterten Direktoren haben mit Fachwissen und Leidenschaft die Kunst vorangetrieben. Und sie können bis heute kurzfristiger und wendiger auf Entwicklungen reagieren.

Nach mehreren Umzügen und Übergangsquartieren residiert der Kunstverein seit 1993 am Klosterwall in einer alten Markthalle auf zwei Ebenen mit 200 beziehungsweise 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche.

Die Leiterin Bettina Steinbrügge debütierte hier mit einer großen Raum-Klang-Installation von Geoffrey Farmer. Und sie betrachtet auch die Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld von Literatur und Kunst als ihre Aufgabe. „Ich sehe mich als Kunstvermittlerin. Der Kunstverein soll ein Ort sein, der junge Kunst zeigt und gleichzeitig die Frage stellt, was sie eigentlich ist und was sie uns letztlich über die Gesellschaft sagt.“ Derzeit ist eine Doppelausstellung mit Werken von Lisa Oppenheim und Karl Larsson zu sehen. Oppenheim setzt sich mit dem Medium Fotografie auseinander und nutzt Textilien und Keramik als Trägermedien. Der Philipp-Otto-Runge-Stipendiat Karl Larsson reflektiert in seiner Kunst über die Bedingungen des künstlerischen Entstehungsprozesses.