Die Hamburger Kunstmeile veranstaltet zusammen mit dem Hamburger Abendblatt am 14. Dezember den Tag der Kunstmeile. Ein Coupon in der Sonnabend-Ausgabe der Zeitung berechtigt zum freien Eintritt
Hamburg. Die Deichtorhallen sind als großes Haus für zeitgenössische Kunst Teil der Hamburger Kunstmeile, die am kommenden Sonntag gemeinsam mit dem Abendblatt zum Tag der Kunstmeile einladen. Ein Coupon in der Sonnabendausgabe des Abendblatts berechtigt zum freien Eintritt. Mit dabei sind zudem Kunsthalle, Bucerius Kunst Forum, Kunstverein und Museum für Kunst und Gewerbe. Wir stellen die beteiligten Häuser vor. Heute: die Deichtorhallen.
Zurzeit ist nur eine der beiden Deichtorhallen geöffnet, das Haus der Photographie. Darin feiert die sehr beliebte, mehr als 500 Fotos umfassende Ausstellung „100 Jahre Leica“ bis zum 11. Januar das große Jubiläum der Kleinbildfotografie. Die Erfindung der Leica hat nämlich eine visuelle Revolution losgetreten und ungeahnte neue Möglichkeiten eröffnet, auch für große Künstler wie Alexander Rodtschenko, Henri Cartier-Bresson oder Robert Frank, die hier vertreten sind. Die Schau wird ergänzt durch dokumentarisches Material: Zeitschriften, Magazine, Bücher, Werbemittel, Broschüren, Kameraprototypen und Filme.
Als Großmarkthallen für den Umschlag von Obst und Gemüse wurden die Deichtorhallen von 1911 bis 1912 gebaut und gelten heute als wichtiges Hamburger Denkmal der Industriearchitektur. Aus dem Sanierungsfonds wurden jetzt 13 Millionen Euro lockergemacht, um die Substanz zu erhalten und die Hallen für ihren neuen Zweck zukunftsfähig zu machen.
Fassaden, Fenster, Oberlichter und Mauerwerk werden saniert, der große Kellerbereich soll erschlossen werden, und die Nordhalle erhält eine neue Klimaanlage. Sie wird künftig besser wärmeisoliert und bekommt außerdem eine neue, energiesparende Beleuchtung, die die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt mit 1,05 Millionen Euro finanziert. Der Boden wird erneuert, und es entsteht eine schwellenlose, barrierefreie Ausstellungsfläche. An der Westseite soll ein neues Café eingerichtet werden, das im Sommer die Stühle herausstellen kann.
1989 wurden die herrlich weiträumigen Deichtorhallen mit der legendären Ausstellung „Einleuchten“ von Harald Szeemann unter Erik Berganus eröffnet. 13 Jahre, von 1991 bis 2004 leitete sie dann Zdenek Felix, der die Hamburger nachdrücklich mit dem Moderne-Kunst-Virus infizierte.
Er zeigte bei gleichbleibend niedrigem Etat mit seiner kleinen Mannschaft viele denkwürdige Ausstellungen, unter anderem dada-schräge Installationen von Martin Kippenberger, digital manipulierte Schönheiten von Inez van Lamsweerde, ein fast ruinöses Projekt von Jason Rhoades oder Fotos von Andreas Gursky. Es folgte Robert Fleck, bevor Dirk Luckow 2009 Chef des Hauses wurde.