Der frühere MDR-Intendant hatte sich am 9. Oktober auf seiner Terrasse in Leipzig mit einer Waffe selbst getötet. Er hatte sich vehement für das Recht auf einen selbstbestimmten Tod und für Sterbehilfe eingesetzt.
Berlin. Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter, der sich vor wenigen Tagen das Leben nahm, hat vor seinem Tod eine Erklärung verfasst, die am Abend mit Erlaubnis der Familie erstmals bei Günther Jauch verlesen wurde. „Nach fast 50 Jahren im Rollstuhl haben meine körperlichen Kräfte in den letzten Monaten so rapide abgenommen, dass ich demnächst mit dem völligen Verlust meiner bisherigen Selbständigkeit rechnen muss“, so Reiter in seinem Brief. Zudem habe er ein Nachlassen seiner geistigen Fähigkeiten beobachtet und befürchtet, dass dies in einer Demenz enden werde.
Udo Reiter hatte sich am 9. Oktober auf seiner Terrasse in Leipzig mit einer Waffe selbst getötet. Reiter, der seit einem Unfall im Rollstuhl saß, hatte sich in den letzten Jahren vehement für das Recht auf einen selbstbestimmten Tod und für Sterbehilfe eingesetzt – so auch im Januar 2014, als er in der Sendung bei Jauch über das Thema diskutierte. Seine schon damals formulierten persönlichen Absichten hat Reiter in seinem Brief abermals bekräftigt. In der von Günther Jauch verlesenen Erklärung gab Reiter an, er habe mehrfach erklärt, dass er nicht als ein von anderen abhängiger Pflegefall enden möchte. „Aus diesem Grund werde ich meinem Leben selbst ein Ende setzen.“
Über Reiters Freitod und die dadurch erneut angefachte Debatte um das Für und Wider von Sterbehilfe diskutierten am Sonntagabend bei Jauch unter anderem sein Freund Thomas Gottschalk sowie der früherer SPD-Chef Franz Müntefering.