Am Freitag startet die altonale ihr üppig bestücktes, zweiwöchiges Kulturprogramm, das vom 4. bis 6. Juli in ein großes Straßenfest mündet. Besonders spektakulär: die Aktion „Altona macht auf“.

Hamburg. Die altonale ist bei vielen Hamburgern vor allem als großes multikulturelles Straßenfest abgespeichert. Doch bevor sich zum Finale vom 4. bis 6. Juli Vereine und Communitys, Bands und Künstler, Gaukler und Gastronomen auf den Straßen und Plätzen Altonas präsentieren, verwandelt sich der Stadtteil im Westen bereits für zwei Wochen in eine kulturelle Wundertüte, die Theater, Literatur, Musik, Film, Kunst und Kinderprogramm bereithält. Und zwar in Überraschungsformaten. Sprich: Häufig jenseits der klassischen Bühnen und Ausstellungsräume. Altona selbst wird zur Spielfläche. Ob im Friseursalon oder auf der Barkasse.

Zum Auftakt wird es zunächst höchst repräsentativ. Denn für die altonale-Sommernacht lädt das Team um den künstlerischen Leiter Gerhard Fiedler am Freitag ab 20 Uhr ins Altonaer Rathaus (Platz der Republik 1, 5 Euro). In den Amtsräumen ist der kulturelle Geist des Stadtteilfestes komprimiert zu erleben. Autor Arne Nielsen liest, die Gruppe Steife Brise macht Improvisationstheater, Tänzerin Trinidad Martínez zeigt ihre Performance Sala de Espera, und Altonaer Chöre feiern die Premiere einer neuen Hymne auf ihre Heimat. Zudem spielen zahlreiche Musiker, etwa die Band Ticos Orchester mit ihrem mitreißenden Folkpop.

Flaneure sollten in den kommenden Tagen in Ottensen und Altona-Altstadt nach „Kunst im Schaufenster“ Ausschau halten: Exponate, die in Geschäften ausgestellt werden. Und die um den altonale-Kunstpreis konkurrieren. Das Motto 2014 lautet „nebenan“. Das passt. Rühmt sich der Stadtteil doch für ein entspanntes wie nachbarschaftliches Miteinander. Als „besonders tolerant“ bezeichnet Per Erik Veng, Gesandter der dänischen Botschaft, die Bewohner. Vor 350 Jahren verlieh der dänische König Frederik III. Altona die Stadtrechte. Und anlässlich dieses Jubiläums liegt es besonders nahe, eng mit der diesjährigen Partnerstadt Kopenhagen zusammenzuarbeiten und dänische Künstler an die Elbe zu holen.

Ein weiteres Highlight der ersten altonale-Woche ist die Lesung der Poeten im Park (22. Juni, 12 Uhr). Beim Jenisch Haus tragen Monika Mertens, Stevan Paul und Nils Mohl ihre Geschichten vor. Der sozial engagierte wie einfallsreiche Verein Clubkinder wiederum lädt nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr erneut zur Butterfahrt auf die Elbe. Im Angebot ist reichlich Seefahrerromantik sowie Musik (22., 25., 29.6. und 2.7., jew. 18.30 und 20.30 Uhr, Dockland; 10 Euro).

Unbedingt vormerken sollten sich Theater-Fans die Aktion „Altona macht auf“. Für diese große Stadtteilperformance lehnen sich die Bewohner im wahrsten Wortsinn mächtig aus dem Fenster oder inszenieren sich auf ihrem Balkon. Direkt aus ihrer Wohnung heraus lesen, singen und schauspielern die Altonaer für jene, die vorbeischlendern (27.6. und 2.7., 16 bis 23 Uhr).

Und wer sich zwischendurch flugs inspirieren lassen möchte, der geht „lyrisch duschen“: Künstlerin Anja Reimers hat am Altonaer Balkon in einer Linde Boiler und Duschköpfe installiert, aus denen statt Wasser Gedichte sprudeln. Poesie mit Elbblick. Schön.

altonale Fr 20.6.–So 6.7.; Internet: www.altonale.de