74 Musiker haben einen Vorschlag zur neuen Altona-Hymne eingereicht, wollten als einer von zehn Favoriten auf der Altonale auftreten. Doch nun entschied das Bezirksamt: Nur drei dürfen singen.
Altona. Für die 350-Jahr-Feier wollte sich Altona einen neuen, modernen Sound geben. So hatte der Bezirk Hamburger Musiker dazu aufgerufen, eine neue Hymne für den Bezirk zu schreiben. Mehr als 74 Einsendungen gab es, von Chören, Orchestern, Hobby- und Profibands, Kindern und Erwachsenen, von Orchestermusik bis zum Popsong. Doch jetzt gibt es Ärger um den Hymnen-Wettbewerb. Alle haben auf die große Chance gehofft: Die zehn Besten sollten nämlich auf einer Bühne der Altonale auftreten, wo sie auch die Chance hatten, sich einem breiten Publikum in der Hansestadt präsentieren zu können. Dann sollte eine Jury drei Favoriten auswählen. Schließlich sollte das Publikum per Applaus aus diesen Dreien den Gewinner küren.
Doch daraus wird nun nichts. Das Bezirksamt hat kurzfristig das Vorgehen geändert: „Wir haben gemerkt, dass es unfaire Bedingungen wären, wenn das Publikum auswählt, obwohl es vielleicht nicht die Zeit hat, alle Lieder zu hören. Wir haben uns auch gefragt, ob das Publikumsvotum noch gerecht ist, wenn jeder seine Fangruppe mitbringt.“
Nun wurde also umdisponiert: Wie geplant wählte die Vorjury - bestehend aus sieben Vertretern aus Bezirksamt, Kulturstiftung und Konservatorium – elf Favoriten aus. „Dann haben wir uns einfach gedacht, wir ziehen den Fachjury-Prozess vor, denn die Experten haben uns deutlich davon abgeraten, dass wir zehn Leute auftreten lassen, weil das viel zu lange dauert.“ Bei der Planung der Bühnenshow sei auch klar geworden, dass das Interesse bei den Leuten bei so vielen Songs abflache und die vielen Bühnenwechsel viel zu kompliziert seien. Da man nicht primär Wettbewerbe organisiere, war dies zuvor nicht bewusst gewesen.
„Die zehn besten dürfen ihre Version darbieten“
Zwischendurch war offenbar überlegt worden, ob ein Chor alle eingesendeten Hymnen einstudieren und präsentieren soll, auf der Seite 350 Jahre Altona wird jedoch versprochen: „Die von einer Fachjury ausgewählten 10 Besten dürfen Ihre Version im Rahmen der altonale16 auf der Bühne "Platz der Republik" (Sa, 5.7.2014) darbieten!
Bei den Teilnehmern und Interessierten kam es deshalb so an, als ginge es darum, dass alle Menschen auf der Altonale alle zehn Songs hören sollen. Nun heißt es: „3 Beiträge werden (..) dem Publikum präsentiert. Das Publikum votet und wird einen Sieger bestimmen.“
Die Fachjury aus drei Experten von der Hochschule für Musik und Theater, vom Konservatorium und von Rockcity haben die drei Favoriten-Beitrage bereits gekürt.
Die Gewinner des Hymnen-Wettbewerbs erhalten ein Preisgeld von 1000 Euro. Die Kriterien, die der Altona-Hit erfüllen muss, sind: Die Hymne soll auf Deutsch verfasst, mitsingbar und rund zwei Minuten lang sein. Der Beitrag soll dann ein Teil der im August stattfindenden Feier zum 350. Stadtjubiläum sein.