Nicht schön laut, aber schon schön: Die Florida-Rocker Alter Bridge genossen mit 3000 Fans 100 Minuten lang ihr erstes trockenes Konzert im Hamburger Stadtpark.
Hamburg. Als Alter Bridge 2011 den Stadtpark als Support von 3 Doors Down besuchte, standen die vier im sonnigen Orlando residierenden Jungs noch im Regen. Am Dienstag haben sie und 3000 Fans an gleicher Stelle mehr Glück. Zwar hat Winterhude wenig von Florida an diesem Tag, dafür ist es aber auch nicht so heiß wie bei der Hamburg-Premiere vor zehn Jahren im ausverkauften Logo.
Damals orientierten sich Myles Kennedy, Mark Tremonti, Brian Marshall und Scott Phillips noch hörbar am Alter-Bridge-Vorgänger Creed, an Alternative Rock und Post-Grunge der 90er. Aber das aktuelle vierte Album "Fortress" und die Konzert-Eröffnung "Addicted To Pain" würden sich auch in Wacken oder bei Elbriot gut machen. Laut (so weit es der Stadtpark erlaubt), schnell, hart - nahezu Metal. So, wie es sich für eine ursprünglich in den Vororten von Detroit Rock City gegründete Band gehört.
Natürlich ist es bei "Come To Life", "Ghost Of Days Gone By", "Fortress" oder "Isolation" nicht laut genug. Mehrfach fordern Sprechchöre mehr als die streng eingepegelten 90 Dezibel. "Wir hören euch, echt jetzt", ruft Myles Kennedy, der sich mehrfach für den Sound entschuldigt und sich freut, mal Konzert im Stadtpark nicht in Wind und Regen zu spielen. Das ist halt der Kompromiss eines Rockkonzerts in Hamburgs grünem Rund. Es ist nicht schön laut in den 100 Minuten bis zur finalen Hymne "Rise Today", aber schon schön. Alle Hände, alle Daumen hoch.