“Meine Fresse, seid ihr viele“: Am letzten Tourtag kamen 7000 Fans zum ausverkauften Heimspiel von Revolverheld in der Hamburger Sporthalle. Es wurden 120 emotionale Minuten.

Hamburg. "… und scheiß auf Freunde bleiben!", singen 7000 Fans am Ende des Heimspiels von Revolverheld am Freitag in der ausverkauften, jubelnden Sporthalle. Ein Klassiker, dieser schon fast zehn Jahre alte Song, und so vielseitig einsetzbar. Ob nun eine Beziehung in die Brüche geht oder eine Freundschaft auf die Probe gestellt wird. Manchmal muss es einfach raus. Wenn man sich nicht entscheiden kann zwischen "Halt dich an mir fest" und "Deine Nähe tut mir weh", wenn es Worte gibt, die bleiben.

Ob man nun ein "Spinner" ist, jemand, der die Welt verändern will oder einfach nur "Neu anfangen": Johannes Strate und seine Rock-Desperados haben für diese Situationen, die wohl jeder der 7000 ("Meine Fresse, seid ihr viele!", staunt Johannes) kennt, die passenden Songs parat. Und die werden mit dem jeweils nötigen akustischen Tritt in den Hintern ("Darf ich bitten"), aber noch auffällig öfter als früher mit Ziel auf das Herz ("Sommer in Schweden", "Ich lass für dich das Licht an") in die abgelebte Sporthalle geschickt.

Die Fans und die Band sind zwei Stunden lang emotional "Immer in Bewegung", wie der Eröffnungssong des Konzertes und des gleichnamigen aktuellen Albums heißt. Eine Verbrüderung, die immer wieder funktioniert, auch zwischen Johannes Strate und Bühnengast Anna Depenbusch, die zusammen "Halt dich an mir fest" an diesem letzten Tourtag singen. Freunde bleiben, darauf kommt es doch an. Auf alles andere kann man dann auch … oder?