Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 verliehen. Im vergangenen Jahr ging er an die Berliner Schriftstellerin Ursula Krechel. Zwei der gewichtigsten Romane der Saison sind von der siebenköpfigen Jury für den Buchpreis 2013 nominiert. Zum einen ist das Clemens Meyers Rotlicht-Panorama „Im Stein“, das aus der Perspektive des Halbwelt-Personals von Sex und Crime in den neuen Ländern erzählt – ein großer Wurf des Leipzigers. Zum anderen ist da die gebürtige Ungarin Terézia Mora, deren formal sehr geglückter neuer Roman „Das Ungeheuer“ heißt und vom Trauerprozess eines Witwers erzählt.

Um die Nachtseiten der menschlichen Existenz geht es auch in Marion Poschmanns sprachverliebtem Psychiatrie-Roman „Die Sonnenposition“. Eingebettet ist das in ihrem Falle in ein intertextuell anspruchsvolles Schauermärchen-Setting mit düsterromantischem Anstrich. Luftiger geht es in Monika Zeiners Debüt „Die Ordnung der Sterne über Como“ zu: Dort werden drei Jungberliner in eine Ménage à trois verwickelt, an deren Ende einer tot ist und einer vollendet melancholisch. Zeiners Buch ist trotzdem wohl das unterhaltsamste der Sechserkonkurrenz. Am meisten Anforderungen an den Leser stellt der Altmeister auf der Finalliste – Reinhard Jirgl. Der gewann bereits den Büchner-Preis und ist nun mit der negativen Science-Fiction-Utopie „Nichts von euch auf Erden“ nominiert. Ein avantgardistisches Werk, nicht eben leicht zu lesen.