Für sein langjähriges Wirken auf Leinwand, Mattscheibe und Bühne wurde Jan Fedder im Rahmen des Hamburger Filmfests mit einer großen Kino-Gala im Cinemaxx Dammtor geehrt.
Neustadt. Oft sieht man Jan Fedder nicht auf den roten Teppichen der Hansestadt. Vor Allem seit dem Bekanntwerden seiner Krebserkrankung im vergangenen Jahr, hat sich der Schauspieler aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Auch von seiner Paraderolle Dirk Matthies und seinen Kollegen vom Großstadtrevier verabschiedete er sich eine Zeit lang. Umso mehr freute es natürlich seine Fans, Freunde und Familie, dass er sich pünktlich zu seinem 45. Bühnenjubiläum wieder zurück meldete - auf der Leinwand und auf dem roten Teppich.
„Wenn ich nur zur Hälfte zu Hamburg gehöre wie Herr Fedder, dann bin ich ein stolzer Mann.“ Diese Worte wählte Albert Wiederspiel bei der großen Kino-Gala zu Ehren Jan Fedders, die im Rahmen des Hamburger Filmfest organisiert wurde. Seit 45 Jahren ist der Mann mit der „genialen Stimme“, wie NDR-Intendant Lutz Mamor in seiner Laudatio anmerkte, nun schon mit dem Film und der Bühne verheiratet. Im Alter von zehn Jahren nahm er den ersten Schauspielunterricht, mit 14 fiel die erste Klappe und fünf Jahre später inszenierte er Stücke von Goethe und Shakespeare auf der Theaterbühnen.
Seinen Durchbruch feierte Fedder aber im Jahr 1992, als er das erste Mal als Dirk Matthies auf dem 14. Polizeirevier auftauchte. „Der Neue“ hieß die 37. Folge des Großstadtreviers, die den etwas rüpelhaft wirkenden, gut aussehenden Jungschauspieler bekannt machte. Und aus diesem Grund war es doch ganz logisch, dass eben genau dieser erste Auftritt an diesem Jubiläumsabend gefeiert werden musste. Die erste Folge und die letzte Folge mit Jan Fedder wurden am Montagabend auf der Leinwand gezeigt. Dieses Spektakel ließen sich auch die Crew vom Großstadtrevier, Ehefrau Marion, viele Fans der Vorabendserie und natürlich auch die Verantwortlichen des NDR nicht entgehen, denn, so formulierte es Lutz Marmor, Jan Fedder gehöre zum NDR „wie der Michel zu Hamburg und Uwe Seeler zum HSV.“
Alleine vier Lenz-Bücher hat Jan Fedder in seiner Laufbahn im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks mitverfilmt. „Arnes Nachlass“ feiert nächsten Monat TV-Premiere. Leidenschaft, Schauspielkunst und ein hoher Qualitätsanspruch - diese Eigenschaften würden Jan Fedder auszeichnen, so Marmor. 400 unterschiedliche Rollen hat der Hamburger in seiner Karriere gespielt und diese waren nicht nur humorvoll. Neben dem Großstadtrevier, das seit nunmehr 27 Jahren über die Bildschirme flackert, gibt es aber noch eine „Perle“ im Programm des NDR: Neues aus Büttenwarder. In der Serie spielt Fedder den Bauern Kurt Brakelmann.
Diese Rolle und die des Dirk Matthies haben Fedder zum Volksschauspieler gemacht. Er sei ein Mann mit Charakter, der nicht nur in Norddeutschland beliebt ist. „Auch im Süden lieben sie dich für deinen spröden Charme“, so Marmor. Das können nicht viele von sich behaupten und deswegen falle es dem NDR-Chef auch nicht schwer, Jan Fedder in einer Reihe mit Heidi Kabel und Ottfried Fischer zu nennen. Ob sich Fernsehdeutschland noch weitere 45 Jahre an Fedder erfreuen darf? „Nee, 25“, sagte er dazu.