Der Wahlhamburger Ingo Pohlmann machte mit Band im ausverkauften Kiezclub seinen zwölften Platz beim „Bundesvision Song Contest“ für Nordrhein-Westfalen vergessen. Am Ende spielte er für seine Fans vier Zugaben.

Hamburg. „Nix ohne Grund“ lautet der Titel des vierten Albums von Ingo Pohlmann, auch in Hamburg vor allem unter seinem Künstlernamen Pohlmann bekannt. Und die meisten der 1500 Menschen, die am Sonntagabend die Große Freiheit 36 besuchten, waren garantiert nicht gekommen, weil sie Pohlmann ein paar Tage zuvor bei Stefan Raabs „Bundesvision Song Contest“ auf Pro7 erlebt hatten. In der SAP-Arena hatte der gebürtige Westfale für sein Heimatland Nordrhein-Westfalen nur den zwölften Platz belegt. In seiner Wahlheimat Hamburg, auf seiner dritten Tour-Station, musste Pohlmann darüber selbst lachen, und sein radiopoptauglicher Bewerber-Song „Atmen“ kam im ausverkauften Kiezclub anders, weil durchaus rockiger rüber als in der Mannheimer Multifunktionsarena.

Pohlmann, bisher als Singer-Songwriter mit Akustik-Gitarre bekannt, hat versucht sich weiterzuentwickeln und Anleihen beim Retro-Rock genommen, dazu noch bei Electro und Hip-Hop. Er wechselt nun nicht nur die Gitarren, er schwingt bei Liedern wie „StarWars“ oder „Roy Batty“ zum Spaß schon mal ein rotes Laserschwert und animiert die Fans zum Mitklatschen. Das Mitsingen klappt indes noch immer am besten bei seinem größten Hit, wie die herbstliche Version anno 2013 von „Wenn jetzt Sommer wär’“ zeigte. Am überzeugendsten wirkte Pohlmann („Habt ihr noch Zeit? Seid ihr noch stark?“) bei seiner insgesamt vier Zugaben, die er auf einem alten Lederstuhl sitzend mit dem Song „Kellnerkasse“ begann. Vor Freude über den großen Beifall vergaß Pohlmann nach zwei Stunden Konzert sogar beinahe, die Mitglieder seiner Band vorzustellen.