Drei Tage lang waren die zweiten Hamburg Metal Dayz in der Hamburger Markthalle das Aushängeschild für Wacken Open Air im kommenden Jahr.

HamburgGanz so erdrückend voll wie ein paar Hundert Meter weiter auf der Reeperbahn ist es zwar nicht. Aber die zweiten Hamburg Metal Dayz sind auch kein hippes Newcomer-Event. Sondern das Aushängeschild für das wohl bekannteste Metal-Festival der Welt, das Wacken Open Air.

Und diesen Job erledigte das drei Tage lang die Markthalle mit feinstem Gedrängel, mit langen Haaren und schwarzen T-Shirts füllende Festival ganz hervorragend. Ob es nun Bands wie Rage oder Bombus sind, Expertengespräche oder Lesungen: Die Metalhead-Rundumbetreuung garantiert Unterhaltung und Information. Am Freitag beispielsweise las nicht nur Bernie Mayer aus seinem neuen Krimi „Black Mandel“ (und spielte dazu dieses satanischste aller Instrumente, die Ukulele), die beiden Wacken-Chefs Holger Hübner und Thomas Jensen beantworteten auch geduldig eine Stunde lang Fragen der Fans. Es ging um die neu eingeführte Personalisierung der Tickets, um deren Preise und natürlich um die Bands, die im Jubiläumsjahr 2014 beim Wacken Open Air auftreten werden. Ob Metallica endlich kommen würden, wollten viele wissen. Die sind anderweitig beschäftigt, aber Jensen versicherte, dass die Herren sich irgendwann auf jeden Fall mal nach Wacken bequemen werden. Einen echten Headliner können sie noch nicht präsentieren – es gäbe „logistische Probleme“. Also darf man spekulieren: AC/DC? Oder doch Manowar? Sicher ist, dass das wahnsinnige kanadische Musikgenie Devin Townsend dabei sein wird, genau wie Sodom und Heaven Shall Burn, The Ocean und Knorkator.

Die bekloppten Berliner spielen zwar keinen Metal, aber für Jensen gehören auch Bands abseits des zentralen Genres zum Festival: Nicht auf allen Bühnen gleichzeitig, aber der Blick über den Tellerrand, den wird es auch weiterhin in Wacken geben.

Thomas Fischer hingegen ist Metalhead mit Leib, Seele und Stimme. Der vierschrötige Aachener arbeitet als „Shoutcoach“, bringt Frontleuten das fachgerechte Schreien bei. Das klingt vielleicht erst mal merkwürdig, aber hinter kellertiefem Grollen und schmerzhaft hohem Kreischen steckt eine Menge Übung. Das erklärte Fischer unterhaltsam, kenntnisreich und geduldig. Ob Andreas Dörner von Caliban bei Fischer gelernt hat, weiß man zwar nicht. Aber laut kann er, der Frontmann von Caliban. Genau wie Rage, The New Black und die Children of Bodom, die noch bis Sonntagnacht die Statik der Markthalle einem ausdauernden Test unterzogen.