Ausgezeichnet werden die bedeutendsten visuellen Darstellungen. WikiLeaks-Gründer Julian Assange wurde per Video zugeschaltet – und lobte Edward Snowden. Die Verleihung im Video bei abendblatt.de.

Es war ein echter Coup: Zum Symposium der Lead Awards 2013 in Hamburg wurde WikiLeaks-Gründer Julian Assange aus seinem selbst gewählten „Gefängnis“ in der ecuadorianischen Botschaft in London live zugeschaltet.

Auf der Bühne saß der mittlerweile international bekannte Internet-Aktivist Jacob Appelbaum. Der eigentliche Star der Diskussionsrunde war jedoch Julian Assange, der seit Monaten von britischer Staatsmacht umzingelt wird. Assange war die Hauptperson einer Lehrstunde in Sachen Internet-Demokratie und Freiheitsbedrohung beim Lead-Awards-Symposium in den Deichtorhallen.

Appelbaum, der mittlerweile in Berlin statt in seiner Heimat USA lebt, gab in seiner Einleitung den Tonfall der Debatte vor: "Dank der Enthüllungen von Edward Snowden wissen wir jetzt, dass Obama entweder inkompetent oder ein Lügner ist. Wahrscheinlich aber beides.“

Assange erklärte, dass Snowdens Enthüllungen über die NSA-Überwachungsmethoden entscheidende Puzzleteile zum Ausmaß der globalen Datensammelwut geliefert hätten. "Snowden hat die Komplexität des Themas reduziert – viel mehr Menschen verstehen jetzt, worum es dabei geht."

Beide prangerten bei ihrem Auftritt vor Medienmenschen aus diversen Branchen auch an, dass viele traditionelle Medien verschreckt seien. Doch das sei lediglich ein Spiegelbild von deren Arbeitsbedingungen. "Alle Journalisten sind Aktivisten für die Wahrheit", betonte Appelbaum und fügte, als Seitenblick auf sein deutsches Publikum, seiner Argumentation hinzu: "Viele Deutsche verstehen diese ganzen Angelegenheit nicht – weil es keinen Sinn macht."