Die Festival-T-Shirts waren bereits am Nachmittag ausverkauft, und es gab ein paar enttäuschte Gesichter. Ansonsten allerdings lief die Elbriot-Premiere vor 14.000 Fans auf dem Großmarktgelände perfekt ab. Kein Gedränge am Einlass, kein Gedränge auf dem Gelände, dafür zehn Stunden mächtiges Geballer aus den Boxen, unterbrochen nur von angenehm kurzen Umbaupausen. Für ein erstes Ausrufezeichen sorgte Trivium aus den USA, deren Mischung aus Härte und Melodie die Massen in Bewegung brachte. Großartig dann Bullet For My Valentine. Auch wer sonst nicht sonderlich auf Metalcore steht, konnte sich dem energiegeladenen Auftritt der Waliser nicht entziehen. Mit besonderer Spannung wurde Headliner Slayer erwartet. Nach dem Tod von Gitarrist Jeff Hanneman im Mai und dem Rauswurf von Drummer Dave Lombardo stand die Frage im Raum: Können sie es noch? Antwort: Sie können. Zwar wirkte die Show etwas hüftsteif, aber der exzellente Sound machte das locker wett. Dass Slayer geradezu groovt, etwa beim Klassiker „Seasons In The Abyss“, ist live jedenfalls nur selten zu hören. Ein Extralob an die Männer am Mischpult. Aus optischer Sicht kurios der Abmarsch gegen 23 Uhr. Da trafen in der Nähe des „Spiegel“-Gebäudes Tausende vornehmlich schwarz gekleidete Metalfans auf einige Hundert ganz in Weiß gekleidete Teilnehmer am Weißen Dinner, die sich ebenfalls auf den Heimweg machten. Hamburg, Stadt der Gegensätze.