Raab soll im ersten Halbjahr 2013 vier Mal seine neue Show moderieren. Beim Debüt im November schalteten 1,79 Millionen Zuschauer ein.
Berlin. Die neue Stefan-Raab-Show „Absolute Mehrheit“ geht am 17. Februar 2013 in die zweite Runde. Das sagte ein ProSieben-Sprecher am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. ProSiebenSat.1-Unterhaltungschef Wolfgang Link hatte zuvor dem Mediendienst „dwdl.de“ gegenüber angekündigt, Raab werde im ersten Halbjahr 2013 vier Mal seinen Polittalk bestreiten. Seinen Einstieg hatte Raab mit der „Absoluten Mehrheit“ am 11. November – 1,79 Millionen Zuschauer schalteten ein.
„Wir waren sehr zufrieden“, sagte Unterhaltungschef Link bei „dwdl.de“. „Vom Grundsatz her hat die Sendung genau so funktioniert, wie wir es uns gedacht haben. Die Einschaltquoten waren extrem gut. Und wir haben – wie versprochen – junge Leute an politische Themen herangeführt. Im Gespräch mit Stefan haben wir einige Kleinigkeiten im Ablauf ausgemacht, die wir ändern wollen.“ Die Premierenausgabe hatte aufgrund der kurzfristigen Absage von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) für Aufsehen gesorgt.
Raab hatte mit dem Politikspektakel vor allem junge Zuschauer angelockt. In der wichtigen Zielgruppe der Zuschauer von 14 bis 49 Jahren betrug der Marktanteil von ProSieben über 18 Prozent und lag damit deutlich über dem Senderschnitt. Bei den 14- bis 29-Jährigen schalteten sogar fast 25 Prozent den Polittalk ein – eine halbe Million Menschen.
In der ersten Sendung bekam der schleswig-holsteinische FDP-Politiker Wolfgang Kubicki am Ende die meisten Stimmen. Er erreichte jedoch nicht die absolute Mehrheit, sondern nur 42,6 Prozent. Deshalb wanderten die 100.000 Euro, die dem Teilnehmer mit der Absoluten Mehrheit des Publikums ausgelobt waren, in den Jackpot.
Zuschauer hatten per SMS abstimmen können. Der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger stieß sich an den Gebühren für die Abstimmung per SMS: „Raab sollte auf Abzocke per SMS verzichten und eine kostenfreie Möglichkeit des Votings anbieten. Meinung für Geld geht nicht.“ Prominente Politiker hatten schon im Vorfeld der Ausstrahlung teils massive Vorwürfe gegen das Format vorgebracht. CDU-Politiker Lammert hatte das Konzept der Sendung als „absoluten Unfug“ bezeichnet.
Im ersten Presseecho nach dem Debüt überwogen kritische Stimmen, oft verbunden mit Respekt vor Raabs Frechheit. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ sprach „inhaltlich und formattechnisch“ von einem „Reinfall“ und urteilte: „Stefan Raabs Versuch als Polit-Talkmaster war insgesamt leicht zu verwechseln mit allen anderen Raab-Produkten bis hin zur Poker-Show, in der es schließlich auch um 100.000 Euro und flotte Sprüche geht.“ „Sueddeutsche.de“ war milder: „Ein vergleichsweise guter Anfang ist gemacht.“ Wegen der Bemerkung über FDP-Chef Philipp Rösler bezeichnete „Spiegel Online“ Raab als „Spaß-Rassisten“.