Peter Maffay gibt mit seinem Rockmärchenspektakel alles, um den Zuschauern den Atem zu rauben. Zahlreiche Prominente unterstützen ihn.
Hamburg. Noch einmal rockt Musiker Peter Maffay als Märchenonkel die Halle. Schauspieler Heinz Hoenig rennt als dicker, böser Schneemann Arktos nach Luft schnappend an den Zuschauern vorbei. Sänger Sasha hüpft im Kuckucksuhr-Kostüm über die Bühne. Schauspieler Rufus Beck gibt den weisen Magier. Und ausgerechnet „Männer“-Filmstar Uwe Ochsenknecht will bauchfrei und bezaubernd als orientalische Kameliendame den Drachen Tabaluga verführen. Mit seinem fast 30 Jahren alten grünen Drachengeschöpf ist Maffay ein letztes Mal auf großer Tour durch Deutschland. Den Start der Rockmärchen-Reise feierte der 63-Jährige vor einem begeisterten Hamburger Publikum.
„Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ zeigt den fünften und letzten Teil des „Tabaluga“-Märchens, mit dem seit 1983 drei Millionen Alben und 1,5 Millionen Tickets verkauft wurden. Für Maffay und seine Crew ist es die dritte Bühnenproduktion – und es soll die letzte sein. Zwei Monate lang reisen sie nun durch die größten Arenen des Landes und führen zweieinhalb Stunden lang ein farbenprächtiges und knalliges Spektakel auf. Mit einer bunten Zirkustruppe sei er unterwegs, hatte Maffay angekündigt. Und mit dieser inszenierte Magier Beck als Regisseur eine beeindruckende Mischung aus Rockkonzert und Märchen, Theater und Tanz. Tabaluga sucht die Zeit - und im Saal verfliegt sie wie im Nu.
Ob nun das Eintagsfliegen-Ballett auf der Showtreppe, der gut gelaunt tanzende Tod, Sanduhren auf den Köpfen der Darsteller, langsam rollende, überdimensionale Schnecken oder eine wahre Blütenpracht beim Auftritt der vier Jahreszeiten – die Kostüm- und Bühnenbildner haben an Farbe und Fantasie nicht gespart. „Sehr bunt und sehr kraftvoll“, lobte Liedermacher und Tabaluga-Miterfinder Rolf Zuckowski die Inszenierung. „Wir hätten ja nie gedacht, dass das mal 30 Jahre werden. Hut ab, vor dem, was Peter da auf die Beine gestellt hat.“ Das fand auch Deutschlands bekanntester Hutträger Udo Lindenberg: „So eine riesige Show auf die Bühne zu bringen, ist eine stramme Leistung. Gratuliere und Chapeau!“
Auch die rund 9200 Zuschauer – vor allem Erwachsene – in der O2 World schienen das so zu sehen. Immer wieder gab es Jubel und Zwischenapplaus, besonders auch für ruhigere Momente. Etwa wenn Maffay als Vater singt: „Doch die Erkenntnis kommt zu spät für mich, ich hatte keine Zeit für dich.“ Auch seine prominenten Kollegen, die in dieser Show jeden Spaß mitmachen, begeistern – allen voran Ochsenknecht mit seiner Bauchtanzeinlage, nach der selbst Hoenig als frostiger Arktos ihm seine Schneeflockensammlung zeigen will. Der Sohn von TV-Moderatorin Sylvie van der Vaart und HSV-Profi Rafael musste sich indessen ein wenig gedulden: „Er hat sich ein bisschen in Mandy Capristo verliebt“, erzählte seiner Mutter vor der Show. Doch Maffays Duett mit der Ex-Monrose-Sängerin kam erst am Ende.
„Alles im Leben hat seine Zeit“ heißt es im Finale von Tabalugas Suche nach der Zeit. Der kleine Drache hat auf seiner Reise gelernt, wie mächtig die Zeit ist – und dass er sie nicht anhalten kann. Auch nicht an diesem Abend in Hamburg. Doch seine Reise geht weiter: Mehr als 50 Mal wird „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“ bis zum 18. Dezember in Deutschland zu sehen sein. Nach Hamburg sind 16 weitere Stationen geplant. Zur Maffay-Crew sollen neben seiner Band, Tänzern und Sängern abwechselnd weitere prominente Gäste gehören, darunter Entertainerin Barbara Schöneberger, die Musiker Tim Bendzko, Der Graf von Unheilig und Rea Garvey, Schlagersängerin Helene Fischer sowie Geiger David Garrett.