Zum 200. Geburtstag von Charles Darwin untersucht eine Ausstellung in Frankfurt erstmals in umfassender Form die Auswirkungen der Evolutionslehre auf die bildende Kunst. Die thematische Schau in der Kunsthalle Schirn spannt unter dem Titel „Darwin. Kunst und die Suche nach den Ursprüngen“ einen zeitlichen Bogen von 1859 bis 1959.

Frankfurt. Zum 200. Geburtstag von Charles Darwin untersucht eine Ausstellung in Frankfurt erstmals in umfassender Form die Auswirkungen der Evolutionslehre auf die bildende Kunst. Die thematische Schau in der Kunsthalle Schirn spannt unter dem Titel "Darwin. Kunst und die Suche nach den Ursprüngen" einen zeitlichen Bogen von 1859 bis 1959. Gezeigt werden Arbeiten von Künstlern wie Arnold Böcklin, Alfred Kubin, Frantisek Kupka, Odilon Redon und Max Ernst. Vom 5. Februar bis zum 3. Mai sind rund 150 Gemälde, Zeichnungen und Lithographien sowie Dokumentationsmaterial zu sehen.

Darwin, der am 12. Februar 1809 geboren wurde, veröffentlichte vor genau 150 Jahren sein epochales Buch "Über die Entstehung der Arten". Seine Thesen revolutionierten die Naturwissenschaften und führten zu heftigen Debatten. "Sie haben Künstler veranlasst, neue Formen zu suchen", sagte Ausstellungskuratorin Pamela Kort am Mittwoch bei der Präsentation der Ausstellung. Kort sieht Darwin als künstlerische Klammer zwischen einem dem Symbolismus zugerechneten Maler wie Böcklin (1827-1901) und dem Surrealisten Max Ernst (1891- 1976). "Im Wesen besteht das Werk von Max Ernst aus Evolution", meinte die Kuratorin.

Ausgangspunkt der Schau sind in Deutschland heute kaum noch bekannte Maler aus dem Amerika des 19. Jahrhunderts wie Frederic Edwin Church oder Martin Johnson Heade. Sie setzten sich - oft nach Südamerika-Reisen - in naturalistischen Bildern mit Darwins Theorien auseinander. Neben der künstlerischen Darwin-Debatte in Frankreich und Deutschland widmet sich die Ausstellung auch dem Werk von Ernst Haeckel (1834-1919). Der Biologe galt nach Darwins Tod weltweit als wichtigster Verfechter von dessen Thesen und trat zugleich als Künstler mit Farblithographien ("Kunstformen der Natur") hervor. Einen eigenen Raum zur Einführung in Darwins Werk hat die Schirn in Kooperation mit dem Frankfurter Senckenberg-Museum eingerichtet.