Ernste Töne und glamouröse Spielchen bei der Auktion auf der Benefiz-Gala “Cinema for Peace“.

Berlin. Der Mann für gewisse Stunden setzt sich an einen schwarzen Flügel, die Diva macht es sich oben auf dem Deckel bequem. Langsam lehnt sich Sharon Stone vor und haucht Richard Gere einen Kuss auf die Wange. Die Szene erinnert stark an den Film "Pretty Woman", aber das ist natürlich Absicht. Für den guten Zweck ziehen Gere und Stone alle Register - Hauptsache, die Spenden fließen. Zu der Unicef-Benefizgala "Cinema for Peace" waren am Montagabend Prominente wie Catherine Deneuve, Bob Geldof, Christopher Lee, Diane Kruger, Moritz Bleibtreu, Marianne Faithful, Antonio Banderas, Martina Gedeck und Julia Jentsch gekommen.

Sharon Stone zeigte sich im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Hochform. Geschickt zog sie den rund 600 Gästen der Benefizauktion, deren Erlös den Kindern in der sudanesischen Krisenregion Darfur und tibetischen Flüchtlingen zugute kommen soll, das Geld aus der Tasche. Ganz in Sinne der Schirmherrin, Eva Luise Köhler, die den Abend mit einem Appell an die prominenten Gäste eröffnet hatte: "Wenn sie ihre Stimmen erheben, hören die Menschen ihnen zu. Sie haben also eine große Verantwortung." Versteigert wurden unter anderem ein Treffen mit den Fußballern Miroslav Klose und Michael Ballack sowie eine 4,5-Liter-Flasche Whiskey - signiert von Michael Douglas, Karl Lagerfeld und Michail Gorbatschow.

Der bekennende Buddhist Richard Gere sprach in einer bewegenden Rede vom Schicksal tibetischer Flüchtlinge, die auf ihrem Weg nach Nepal oder Indien von chinesischen Grenzposten erschossen werden. Er rief Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, sich für Verhandlungen zwischen China und dem Dalai Lama über die Zukunft von Tibet stark zu machen. Sein Vorredner Bob Geldof erklärte, 2005 habe der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder unterschrieben, dass die Bundesregierung 0,5 Prozent des Bruttosozialprodukts für Entwicklungshilfe in Afrika zur Verfügung stellen werde. "Dieses Versprechen kann keiner brechen, auch nicht seine Nachfolger." Zum Schluss seiner Rede erntete Geldof einige Lacher, als er rief: "Gebt uns endlich was zu essen!" Doch er musste sich noch etwas gedulden. Insgesamt 14 Redner standen auf der Liste. Außerdem wurde Clint Eastwood mit dem "Cinema for Peace Award" für sein Doppelprojekt "Flags of Our Fathers" und "Letters From Iwo Jima" ausgezeichnet.

  • Das Vierte zeigt heute um 22.20 Uhr eine Zusammenfassung der Gala.