Der nun verkündete Generationswechsel bei der Bauer Media Group (“TV Movie“, “Bravo“) ist der Beginn eines längeren Prozesses.

Seit Freitag ist offiziell, dass die Verantwortung für die deutschen Redaktionen und Callcenter des Verlags zum 1. Januar 2010 von Verleger Heinz Bauer auf seine 32-jährige Tochter Yvonne übergeht. Sie ist voll haftende Gesellschafterin der Yvonne Bauer Redaktions KG und der Yvonne Bauer Service KG, an denen sie zu jeweils 85 Prozent beteiligt ist. Die übrigen Anteile entfallen auf ihre drei Schwestern. Bisher nicht kommuniziert wurde, dass innerhalb eines Jahres Yvonne Bauer auch Anzeigenabteilung und Vertrieb von ihrem Vater übernehmen wird. Verlagsmanager sprechen bereits von "New Bauer". Die erlösstarken ausländischen Verlagstöchter, auf die 2009 voraussichtlich 57 Prozent der Umsätze der Bauer Media Group entfallen werden, bleiben im Besitz von Heinz Baue r. Wann es hier zu einem Generationswechsel kommt, ist völlig offen.

Die " Hamburger Morgenpost " kommt wohl nicht darum herum, Monica Lierhaus ein Schmerzensgeld zu zahlen. Am Freitag stellte die Pressekammer des Landgerichts fest, bei der detaillierten Berichterstattung des Blattes über die Erkrankung der Moderatorin handele sich um eine erhebliche Persönlichkeitsverletzung. Es schlug der "Mopo" vor, das Verfahren gegen eine Zahlung von 25 000 Euro an Lierhaus einzustellen. Da die Zeitung dies ablehnte, wird nun am 8. Januar 2010 das Urteil gesprochen.

Als am Dienstag die Krebserkrankung von Oskar Lafontaine bekannt wurde, war die "Spiegel"-Geschichte über die angebliche Affäre des Vorsitzenden der Linken mit Sahra Wagenknecht auf Spiegel Onlin e zunächst verschwunden. Nach Angaben der stellvertretenden "Spiegel Online"-Chefredakteurin Jule Lutteroth war das Stück aber nicht offline. Es sei nur aus der Rubrik "Seite 2" entfernt worden. Danach habe man die Meldung zu Lafontaines Krebserkrankung gebaut und sie nach Rücksprache mit den Kollegen im Berliner Hauptstadtbüro mit dem Wagenknecht-Stück verlinkt. "Das hat etwa 30 Minuten gedauert."

Mehrere User behaupten aber, dass die Geschichte über einen längeren Zeitraum nicht zu erreichen war. Auch sei es nicht möglich gewesen, sie nach Eingabe der Suchbegriffe "Lafontaine" und "Wagenknecht" aufzurufen. In Berliner Politik-Kreisen gilt es mittlerweile als gesichert, dass die "Spiegel"-Story stimmig ist. Der klagefreudige Lafontaine hat bisher nicht mal eine Gegendarstellung verlangt.

Will Stefan Aust sich als unabhängiger Dritter um Fensterlizenzen bei RTL und Sat.1 bewerben? In Branchenkreisen heißt es, dass er vor allem deshalb seine neue Gesellschaft Aust Media GmbH im niedersächsischen Armsdorf gegründet habe. Die RTL-Lizenz wird von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt vergeben. Aust sagt, er habe "keine konkreten Pläne", sich um Fensterlizenzen zu bewerben.

Mit seiner Hamburger Firma Agenda Media entwickelt er derzeit ein Print-Objekt für die WAZ-Gruppe . Das Projekt ist wohl weniger weit gediehen als bisher vermutet. Laut Aust ist eine vom Online-Magazin "ViSdP" veröffentlichte Redaktionsliste fehlerhaft. Es habe ein Telefonverzeichnis von Agenda Media publiziert, auf dem auch Personen wie der ehemalige "taz"-Mitgründer Max Thomas Mehr standen, mit dem TV-Projekte geplant seien. Bei Agenda Media , an der auch Studio Hamburg beteiligt ist, sollten ursprünglich vor allem TV-Produktionen entstehen.

Kai-Hinrich.Renner@abendblatt.de