Schon vor der Veröffentichung ihres Albums “Mit K“ im Januar versorgt die Band Kraftklub ihre Fans mit einer schweißtreibenden Show.

Hamburg. Über die Jugend von heute schimpft man gerne. Politisch desinteressiert und nur auf Spaß aus, lautet der Vorwurf der Eltern. Doch sie selbst tragen eine große Mitschuld, das sagen jedenfalls die fünf Chemnitzer von Kraftklub.

„Wir sind zu jung für Rock‘n‘Roll. Egal wo wir hinkommen, unsere Eltern warn schon eher hier“, schallt es durchs randvolle Uebel & Gefährlich und das bei tropischen Temperaturen schwitzende Publikum antwortet vielstimmig. Frontmann Felix wirkt an diesem Abend wie ein Sprachrohr der Anfang 20-Jährigen, die das Publikum dominieren. Umrahmt von kraftvollen Gitarren und schnellem Schlagzeug singt und rappt er voller Wortwitz über Liebe, seine böse kleine Schwester und das Leben auf Tour. Klar ist das kein inhaltlicher Zündstoff rundum Wirtschaftskrise oder Weltrevolution. Doch wer braucht den schon, wenn die Portion Selbstironie stimmt.

„Wir sind nicht kredibil, wir machen Popmusik. Wir sind nicht wie die anderen Jungs, aber eure Mädchen tanzen mit uns", singt Felix im Song „Eure Mädchen“ und animiert mit wilden Armbewegungen zum Springen. Die im Publikum versprengten Poppessimisten über 30 werden nach diesem Abend kopfschüttelnd sagen: "Typisch, die Jugend von heute!" Alle anderen nehmen sich einfach nicht zu ernst, singen laut „Es ist mir Juppe“ und tanzen zu einer Band, die auf dem Weg ist, eine der großen Liveattraktion der deutschen Poplandschaft zu werden.