Genau wie die “Bild“- Zeitung hatte auch das “Stern“- Magazin“ den Kredit-Fall des niedersächsischen Ministerpräsidenten Wulff recherchiert.

Einen Scoop landete vergangene Woche die "Bild" -Zeitung: Montagabend meldete sie, Bundespräsident Christian Wulff habe in seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident einen Kredit der Unternehmergattin Edith Geerkens über 500 000 Euro erhalten. Pikant war die Sache, weil Wulff den Kredit in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen, in der es um seine Geschäftsbeziehung zum Unternehmer Egon Geerkens ging, verschwiegen hatte.

Die Geschichte hatte allerdings nicht nur "Bild", sondern auch der "Stern" -Reporter Hans-Martin Tillack recherchiert. Im Gegensatz zu den Kollegen vom Boulevardblatt durfte er sein Stück aber zunächst nicht publizieren. "Stern"-Chefredakteur Andreas Petzold befand, solange das Ergebnis einer Recherche zu einer gemeinsamen Reise von Wulff und Geerkens nach Indien und China unmittelbar vor der Kreditvergabe nicht vorliege, sei die Story nicht hart. Als "Bild" vorpreschte, durfte Tillack am Dienstag doch auf "Stern.de" seine Erkenntnisse veröffentlichen - auch ohne nähere Angaben zu den Reiseaktivitäten seiner Protagonisten. Die lieferte "Stern.de" am Mittwoch nach: Geerkens hatte zwei Wochen vor der Kreditvergabe eine niedersächsische Delegation unter Leitung Wulffs als "Privatunternehmer" nach Asien begleitet, obwohl er geschäftlich längst nicht mehr in Niedersachsen aktiv war.

Die zweite wichtige Nachricht dieser Woche, der Rücktritt von FDP- Generalsekretär Christian Lindner ging an der ZDF "heute"-Redaktion vorbei und bestärkte die ARD in ihrem Vorhaben, nicht länger vormittags alle zwei Wochen die Nachrichten des Zweiten zu übernehmen. Am Mittwoch meldete dpa um 9.50 Uhr den Rücktritt des FDP-Manns. Um 9.58 Uhr informierte das Erste in einem Laufband seine Zuschauer von Lindners Schritt. In den 10-Uhr-Nachrichten der "heute" -Redaktion, die turnusgemäß auch in der ARD zu sehen waren, kam der Rücktritt dagegen mit keinem Wort vor.

Die Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MAHSH) wehrt sich gegen eine vom Gesetzgeber schon seit Langem beschlossene Kürzung ihres Etats. Laut Rundfunkstaatsvertrag stehen den Landesmedienanstalten zwei Prozent der Rundfunkgebühr zu. Die MAHSH muss von ihrem Anteil aber 2,1 Millionen Euro an die Filmförderung, 450 000 Euro an die Hamburg Media School und 300 000 Euro an das Hans-Bredow-Institut weiterreichen. Ab 2013 soll die Anstalt weitere 400 000 Euro an die Filmförderung abtreten. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Tormin nimmt die Zweiländeranstalt dann aus Rundfunkgebühren nur noch 1,5 Millionen Euro ein - so viel wie die Medienanstalt des kleinen Bremen. Die MAHSH ist nun - ebenso wie ihr Personalrat, der Stellenstreichungen befürchtet - bei Politikern in Kiel und Hamburg vorstellig geworden.

Das NDR Fernsehen hat mit "Edel & Starck" kein Glück. Nachdem die einst für Sat.1 produzierte Anwaltsserie vergangenen Montag abermals einen indiskutablen Marktanteil von drei Prozent erzielte, wurde sie abgesetzt. Nach den Festtagen soll am 9. Januar um 21 Uhr zunächst eine Folge der "Heimatgeschichten" wiederholt werden.