Bei den Internationalen Emmys räumten britische Produktionen ab. Die Hamburger Jens Westphalen und Thoralf Grospitz bekamen nichts.
New York. Britische Fernsehproduktionen haben bei den internationalen Emmys fünf Preise abgeräumt. Bei der Verleihung in New York am Montagabend (Ortszeit) wurde unter anderem die Serie „Accused“ als bestes Drama ausgezeichnet, Christopher Eccleston erhielt für seinen Auftritt in einer Folge der Serie den Preis für den besten männlichen Darsteller. Als beste weibliche Schauspielerin wurde Julie Walters für ihre Rolle in dem Fernsehfilm „Mo“ ausgezeichnet.
Deutsche Produktionen gingen bei den internationalen Emmys leer aus, lediglich die Auszeichnung der schwedischen „Millenium“-Reihe als beste Mini-Serie konnte das ZDF als Koproduzent feiern. Die Hamburger Tierfilmer Jens Westphalen und Thoralf Grospitz, mit der englischsprachigen Fassung ihres zweiteiligen Filmes "Wildes Japan" ("Wild Japan") für die beste Dokumentation nominiert, wurden auch nicht ausgezeichnet.
Die vom früheren „Beverly Hills, 90210“-Star Jason Priestley moderierte Preisverleihung begann mit einem Überraschungsauftritt von Lady Gaga, die dem britischen Fernsehproduzenten Nigel Lythgoe („American Idol“) den Emmy-Gründerpreis überreichte.
Die Serie „Accused“, der große Gewinner des Abends, erzählt die Geschichten von Angeklagten, die in Zellen unterhalb des Gerichtssaals auf ihr Urteil warten. Ursprünglich war das Drama gar nicht nominiert, ersetzte dann aber die britische Serie „Sherlock“, nachdem diese auch für einen Emmy in den USA nominiert worden war.
Vierzig Nominierte aus 20 Ländern standen sich bei den 39. Internationalen Emmys in zehn Kategorien gegenüber, bei denen außerhalb der USA hergestellte Fernsehproduktionen ausgezeichnet werden.
In der Kategorie Telenovela gewann Portugal zum zweiten Mal hintereinander, diesmal mit der Serie „Laços de Sangre“. Beste Dokumentation wurde das kanadische Reality-Drama „Life with Murder“. Darin kämpfen Eltern damit, wie sie mit ihrem Sohn umgehen sollen, nachdem er beschuldigt wurde, seine Schwester getötet zu haben. Als beste Komödie wurde die belgische Show „Benidorm Bastards“ ausgezeichnet, bei der sieben Senioren mit versteckter Kamera dabei begleitet werden, wie sie versuchen, junge Menschen hereinzulegen.
In der Kinder- und Jugendkategorie gewann die chilenische Produktion „Con Qué Suenas?“. Bei den Kunstprogrammen siegte die britische Produktion „Gareth Malone Goes to Glyndebourne“, in der Kategorie Unterhaltung ohne Drehbuch die ebenfalls britische Show „The World’s Strictest Parents“. Ein Ehrenpreis ging an den indischen Medienmogul Subhash Chandra, der durch die Gründung des ersten Privatsenders in Indien vor fast 20 Jahren das Fernsehmonopol der Regierung brach.