Es ist wieder soweit: Das Harbour Front Literaturfestival ist eröffnet. Es findet zum dritten Mal statt. Heimliches Zentrum ist erneut die “Cap San Diego“.

Hamburg. Startschuss für Hamburger Lesefest: Erfolgsautorin Ulla Hahn hat das diesjährige Habour Front Literaturfestival eröffnet. Die 65-Jährige las am Mittwochabend aus ihrem neuen Gedichtband „Wiederworte“. Zuvor sprach Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) ein Grußwort zur dritten Auflage des Festivals, dem wie kaum ein anderes die Balance zwischen Wagnis und Erfolgsgarantie gelinge. Rund um den Hamburger Hafen werden in den nächsten zehn Tagen 110 Autoren aus 17 Ländern erwartet, darunter international gefeierte Krimiautoren wie die Amerikanerin Mary Higgins Clark oder ihr schwedischer Kollege Håkan Nesser. Des weiteren präsentieren etwa David Safier, Sven Regener, Doris Dörrie oder Eugen Ruge ihre jüngsten Werke.

30 Jahre nach ihrem hochgefeierten Lyrikband „Herz über Kopf“ stellt Hahn in „Wiederworte“ ihren frühen Gedichten neue gegenüber. „Es war für mich selbst überraschend, wie lässig meine Gedichte geworden sind. Sie sind freier und frecher“, sagte sie vor einiger Zeit in einem Interview. „Wenn ich heute meine früheren Verse betrachte, ist es, als würde ich die Gedichte einer jüngeren Schwester lesen: Etwas wehmütig, etwas neidisch und manchmal mit einem Kopfschütteln.“ Die vielseitige Schriftstellerin hat sich aber auch durch ihre Romane einen Namen gemacht – für „Das verborgene Wort“, erhielt sie 2002 den Deutschen Bücherpreis.

Zu den zahlreichen Autoren, die zum diesjährigen Literaturfestival kommen, zählt auch Hahns Ehemann, der SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi. Gemeinsam mit Jörg Dräger, bis 2008 Wissenschaftssenator in Hamburg, beleuchtet er in dem Buch „Dichter, Denker, Schulversager“ die Bildungskrise in Deutschland.

Erstmals seit vielen Jahren kehrt auch der britische Autor Irvine Welsh („Trainspotting“) nach Deutschland zurück, der aus seinem neuen Roman „Crime“ vorträgt. Ein weiterer Tipp der Veranstalter ist die Lesung des US-Schriftstellers Gary Shteyngart, dessen Buch „Super Sad True Love Story“ in Amerika bereits groß gefeiert wurde. Im vergangenen Jahr waren rund 20.000 Besucher zum Harbour Front Literaturfestival gekommen.