Die ehemalige FDP-Politikerin wird für ihren Einsatz für Bildung und Demokratie geehrt. Der Förderpreis geht an die Steffi Graf Stiftung.

Hamburg. Der diesjährige Marion Dönhoff Preis für internationale Verständigung und Versöhnung geht an die frühere FDP-Politikerin Hildegard Hamm-Brücher. Das teilten die Stifter des Preises, die Wochenzeitung "Die Zeit“, die "Zeit“-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die Marion Dönhoff Stiftung , am Freitag in Hamburg mit. Hamm-Brücher (90) werde mit dem Hauptpreis für ihr Lebenswerk geehrt, für ihren unermüdlichen Einsatz für Bildung, Demokratie und Menschenrechte. Übergeben werde der Preis zum neunten Mal am 27. November im Hamburger Schauspielhaus. Er ist erstmals in diesem Jahr ein reiner Ehrenpreis.

Hamm-Brücher gehörte viele Jahrzehnte zu den prägenden Figuren der Politik. Sie war Stadträtin in München, Staatssekretärin im hessischen Kultusministerium und Staatssekretärin im Bundesbildungsministerium. 1976 kam die FDP-Politikerin in den Bundestag und wurde von Hans-Dietrich Genscher als Staatsministerin ins Auswärtige Amt berufen. 1994 trat Hamm-Brücher gegen Roman Herzog bei der Bundespräsidenten-Wahl an. Wegen wachsender Differenzen zum Kurs der FDP verließ sie 2002 die Partei.

Die Stiftung "Children For Tomorrow" von Tennis-Legende Steffi Graf bekommt den mit 20.000 Euro dotierte Förderpreis. Die Stiftung wird für den Einsatz für junge Kriegsopfer ausgezeichnet. Kinder und Jugendliche, die durch Flucht und Vertreibung traumatisiert sind, finden in den Projekten der Stiftung Hilfe. Dies sei ein Beispiel für zukunftsweisende Hilfe, so die Begründung. Die Stiftung wurde von Steffi Graf 1998 gemeinsam mit der Flüchtlingsambulanz der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf gegründet. (dpa/epd)