2.500 Künstler und Politiker machen sich für den argentinisch-israelischen Musiker stark, dem besonders der Nahe Osten am Herzen liegt.

Buenos Aires. Zahlreiche namenhafte Unterstützer haben den argentinisch-israelische Dirigent und Pianisten Daniel Barenboim als Kandidaten für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Eine Initiative von bekannten Künstlern, Politikern und Verlegern wollen den in Berlin lebenden Stardirigenten bei dem Nobelpreiskomitee vorstellen. Das kündigte der argentinische Verleger Isay Klasse, einer der Gründer der Initiative, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Buenos Aires an. Der Vorschlag sei bereits von 2500 Persönlichkeiten und Institutionen unterzeichnet worden und soll im September dem Komitee überreicht werden.

Zu den Unterstützern zählen der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa, der ehemalige Präsident Uruguays Julio María Sanguinetti, die Leiterin der Bayreuther Festspiele, Eva Wagner-Pasquier, und der Kulturminister der Stadt Buenos Aires, Hernán Lombardi. Die argentinischen Kunst- und Literatur-Akademien und die Internationale Verleger-Union (IPA) in Genf gaben ebenfalls ihre Zustimmung bekannt.

Der argentinisch-israelische Dirigent und Pianist (68) ist seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin und Chefdirigent auf Lebenszeit der Staatskapelle Berlin. Er tritt weltweit mit dem israelisch-palästinensischen West-Eastern Diwan Orchestra auf. Am Montag spielte er mit diesem Orchester an der Grenze Südkoreas zum kommunistischen Nordkorea bei einem Freiluftkonzert Beethovens 9. Sinfonie. Mit dem West-Eastern Divan Orchestra engagiert sich Barenboim besonders für Frieden im Nahost-Konflikt.

„Es ist nicht die Lösung der Konflikte, aber doch eine offene Brücke, eine Utopie, die über die Kunst möglich ist“, sagte Klasse zur Begründung der Nobelpreisinitiative. „Dazu möchte ich eigentlich nichts sagen“, erklärte Barenboim zu dem Projekt. „Entweder man bekommt den Preis, und dann muss man sich gut überlegen, was man dazu sagt, oder man bekommt den Preis nicht – dann sollte man lieber schweigen.“ (dpa)