Stardirigent Daniel Barenboim will zusammen mit seinem israelisch-arabischen Orchester mit Beethovens Neunter ein Zeichen des Friedens setzen.

Seoul. Im Rahmen einer Konzertreihe in Südkorea wollen der 68-jährige Barenboim und das von ihm mitgegründete West-Eastern Divan Orchestra am nächsten Montag (15. August) bei einem Freiluftkonzert an der Grenze zum kommunistischen Nordkorea Beethovens 9. Sinfonie aufführen. „Das Konzert ist einer der wichtigsten Gründe, warum ich nach Fernost gekommen bin“, sagte Barenboim am Dienstag in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul.

Es gebe eine Reihe von Konflikten in der Welt, darunter der Konflikt zwischen Süd- und Nordkorea, weil es keinen Dialog gebe. Musik selbst könne keinen Frieden bringen und keinen Konflikt lösen. Aber sie könne den Bemühungen um Dialog dienen, meinte der israelisch-argentinische Dirigent. „Ich wäre erfreut, wenn alle Menschen aus Süd- und Nordkorea zusammenkommen könnten.“

Das West-Eastern Divan Orchestra ist zum ersten Mal auf Asien-Tournee. Vor Südkorea, wo die jungen Musiker aus Israel, Palästina und verschiedenen arabischen Ländern alle neun Beethoven-Sinfonien spielen, waren sie in China aufgetreten. Die Reise in Südkorea endet mit dem „Friedenskonzert“ an der Grenze.

Der vielfach ausgezeichnete Barenboim, Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, ist einer der wichtigsten Dirigenten weltweit. Mit dem West-Eastern Divan Orchestra engagiert sich Barenboim besonders für Frieden im Nahost-Konflikt.