Holstentor. Es ist nicht nur das Wahrzeichen Lübecks, sondern auch ein Symbol florierenden Handels. Deshalb schmückte das Holstentor vor der Währungsreform den 50-Mark-Schein, auch auf einer Serie deutscher Zwei-Euro-Münzen ist es zu sehen. Gebaut wurde das neugotische Gebäude nach niederländischem Vorbild von 1464 bis 1478 als Teil der Stadtmauer, die Lübeck umgab. Damit diente es von jeher der Verteidigung und Repräsentation.
"Die Macht des Handels" heißt die Ausstellung, die in acht von neun Räumen des Holstentors zu sehen ist. Hier wird der Besucher auf eine Reise zurück bis ins Jahr 817 geschickt. Damals gründete Karl der Große die Siedlung Liubice, aus der 1147 die Hansestadt Lübeck hervorging, damals die erste deutsche Hafenstadt an der Ostsee. Der Fernhandel sollte die Stadt über mehrere Jahrhunderte prägen, ihm widmet sich auch ein Großteil der Ausstellung. Zu sehen sind Handelsgüter wie Felle, Kunsthandwerk und Münzen, Modelle von Handelsschiffen wie Kogge, Fregatte, Brigg und Bark. Vitrinen und Audioeinspielungen vermitteln einen Eindruck vom damaligen Marktgeschehen. Folterutensilien und ein echter Keuschheitsgürtel gruseln und geben einen Eindruck von den moralischen Zuständen jener Zeit. "Die Macht des Handels" ist eine Ausstellung zum Hören, Riechen, und Anfassen.