Museen ausreichend finanzieren, Verlässlichkeit schaffen: Hamburgs künftiger Bürgermeister Scholz will die Kultur der Hansestadt stärken.
Hamburg. Hamburgs künftiger Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) will die Kultur der Hansestadt stärken. Er werde dafür sorgen, dass die Hamburger Museen ausreichend finanziert seien, sagte der Gewinner der Bürgerschaftswahl am Mittwoch dem 3sat-Magazin „Kulturzeit“.
Es sei zum Beispiel nicht in Ordnung, ein über hundert Jahre altes Museum zu schließen, wie es der bisherige Senat geplant habe. „Das wird nicht passieren“, sagte Scholz im Hinblick auf die Debatte um die zwischenzeitlich geplante Schließung des Altonaer Museums. „Es geht darum, eine Planung zu machen, in der wir Verlässlichkeit für die Kulturinstitutionen schaffen“, sagte der 52-Jährige weiter.
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Ferner forderte Scholz eine neue Einstellung zur Bedeutung der Kultur ein: „Es geht nicht nur um ein Ressort, das man irgendwie besetzen muss, sondern es geht um etwas, das für unser Zusammenleben von größter Bedeutung ist.“ Bei der Kultur gehe es eben um diejenigen, die sie machten, die Künstler und Kulturschaffenden. Es gehe um das Schöne, um den Widerspruch und auch um das Hässliche, mit dem man provoziere. Das sei wichtig für die Demokratie und die Freiheit in der Gesellschaft, sagte Scholz.
Bei der Bürgerschaftswahl hatten die Sozialdemokraten am vergangenen Sonntag die absolute Mehrheit errungen und lösen damit nach knapp zehn Jahren die CDU in der Regierung ab. Neuer Bürgermeister der Hansestadt wird Scholz, der das beste SPD-Ergebnis seit fast 30 Jahren einfahren konnte.
Der schwarz-grüne Senat hatte im September vergangenen Jahres noch ein Sparprogramm von jährlich 510 Millionen Euro bis 2014 beschlossen. Dabei sollte der Kulturetat im nächsten Jahr um 6,2 Millionen Euro gekürzt werden, was zu starkem Widerstand in der Hansestadt führte. Bei einem Kulturgipfel Ende Oktober milderte der Senat seine Sparpläne ab.