Bei der diesjährigen Berlinale gehen nur zwei deutsche Regisseure, dafür zahlreiche Hollywoodstars ins Rennen um die Goldenen Bären.
Berlin. Der Berlinale-Wettbewerb ist komplett - und lockt in diesem Jahr mit einer Vielzahl großer Namen: Filme mit Demi Moore, Vanessa Redgrave, Jeremy Irons und Gabourey Sidibe ("Precious") sind im Wettbewerb der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin vom 10. bis 20. Februar.
Mit Andres Veiel und Ulrich Köhler gehen dagegen nur zwei deutsche Regisseure ins Rennen um den Goldenen Bären; in den vergangenen Jahren war Deutschland jeweils mit bis zu vier Filmen im Wettbewerb vertreten gewesen. Im Hauptprogramm finden sich insgesamt 22 Streifen, 16 konkurrieren um die Berlinale-Trophäen, wie das Festival gestern mitteilte. Mit "Schlafkrankheit" geht Ulrich Köhler ("Montag kommen die Fenster") an den Start. In dem Drama über deutsche Entwicklungshelfer in Afrika spielen Pierre Bokma und Jenny Schily mit. Bereits bekannt war, dass Andres Veiel mit dem RAF-Drama "Wer wenn nicht wir" im Wettbewerb ist. Der 51-Jährige, der 2001 mit dem Dokumentarfilm "Black Box BRD" über die Lebenswelten des Bankers Alfred Herrhausen und des Terroristen Wolfgang Grams für Furore gesorgt hatte, greift sein Herzensthema, den RAF-Terror, von Neuem auf und präsentiert mit "Wer wenn nicht wir" seinen ersten Film seit fünf Jahren.
Die aus Dortmund stammende Yasemin Samdereli zeigt außer Konkurrenz ihr Debüt "Almanya - Willkommen in Deutschland". Eine liebevoll und mit vielen witzigen Ideen erzählte Komödie einer seit drei Generationen in Deutschland lebenden türkischen Familie. Die Großeltern kamen in den 60er-Jahren als Gastarbeiter, die Kinder haben das Leben der Deutschen mehr oder weniger angenommen, und die Enkel sprechen kaum noch Türkisch, fühlen sich den türkischen Traditionen aber doch noch verpflichtet. Der Österreicher Wolfgang Murnberger ("Der Knochenmann") stellt ebenfalls außer Konkurrenz "Mein bester Feind" mit Moritz Bleibtreu vor.
Als Sondervorführung wird die Europapremiere von Werner Herzogs Filmdoku "Cave of Forgotten Dreams" über die sagenumwobene Chauvet-Höhle in Südfrankreich gezeigt. Wim Wenders zeigt außer Konkurrenz den 3-D-Tanzfilm "Pina" über Pina Bausch. Zusammen mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal stellt Wenders darin die mitreißende, einzigartige Kunst der im Sommer 2009 gestorbenen Choreografin vor.
Für Starrummel sorgen die US-Filme "Unknown Identity" mit Liam Neeson, Diane Kruger und Bruno Ganz, "Margin Call" mit Kevin Spacey, Jeremy Irons und Demi Moore und "Yelling To The Sky" mit Zoe Kravitz und "Precious"-Darstellerin Gabourey Sidibe. Ein weiterer potenzieller Höhepunkt ist schließlich Ralph Fiennes' Regiedebüt, die Shakespeare-Tragödie "Coriolanus" mit Vanessa Redgrave.