Ein ausgeglichener Haushalt sei das oberste Ziel, sagt Direktor Hubertus Gaßner. Sein Vertrag wurde nun offiziell um fünf Jahre verlängert.

Hamburg. Ein ausgeglichener Haushalt, attraktive Ausstellungen, ein neues Museumscafé und zahlreiche Umbaumaßnahmen: Für seine zweite Amtszeit an der Hamburger Kunsthalle hat sich der alte und neue Direktor Hubertus Gaßner viel vorgenommen. „Es bleibt dabei, dass wir jedes Jahr einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen müssen. Dieses Damoklesschwert hängt weiter über uns“, sagte der 60-Jährige. Gaßners Vertrag wurde am Donnerstag offiziell um fünf Jahre verlängert.

Der Einigung mit der Kulturbehörde waren zähe Verhandlungen und ein monatelanger Streit um die Finanzierung des Hauses vorausgegangen. Es sei nunmehr zu einer akzeptablen Vereinbarung gekommen, sagte Gaßner. An Hamburgs wichtigstem Kunstmuseum, dessen Programm vom 14. Jahrhundert bis heute reicht, reize ihn besonders der Mix zwischen Alt und Neu: „Das ich die ganze Bandbreite der Kunst bespielen kann, ohne eine Einschränkung auf ein oder zwei Jahrhunderte, darüber bin ich besonders glücklich. Deshalb bin ich auch in Hamburg geblieben.“

Sein Hauptziel sei, interessante Ausstellungen zu machen, die viele Besucher anziehen. Dabei setzt der Kunsthistoriker auch auf die Kooperation mit den anderen Häusern der Kunstmeile Hamburg. Parallel mit dem Bucerius Kunst Forum werden etwa von Februar 2011 an zwei Ausstellungen zu Starkünstler Gerhard Richter präsentiert.

Neben den Einnahmen von Besuchern setzt Gaßner vor allem auf Sponsoring-Aktivitäten und private Unterstützer. „Wir werden eine neue privatrechtliche Stiftung gründen. Dann fällt es den Bürgern leichter, uns direkt zu unterstützen, als durch eine Stiftung, die an die Stadt angebunden ist.“ Von der Finanzkrise blieb auch die Kunsthalle nicht verschont. „Das Jahr 2009 war hinsichtlich des Sponsorings äußerst schwierig.“ 2010 habe sich die Lage aber erholt.

Mit Hilfe von Investoren und Sponsoren soll im kommenden Jahr ein neues Museumscafé eingerichtet werden. Außerdem will Gaßner die Sammlungsräume vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert neu gestalten. „Sowohl thematisch, als auch architektonisch-ästhetisch.“ In ferner Zukunft soll auf der Plattform zwischen den beiden Häusern ein zentraler Eingang entstehen.

Gaßner ist seit Februar 2006 Chef der Kunsthalle. Zuvor war er Direktor des Folkwang Museums in Essen, Hauptkurator im Haus der Kunst in München und Leiter des documenta Archivs in Kassel.