Sein langjähriges Markenzeichen, die Baseballkappe mit hochgestelltem Schirm, trägt Lars Lewerenz, 33, nur noch selten, weil er nicht mit dem Proll-Pop-Duo Die Atzen verwechselt werden möchte. Aber inzwischen ist Lewerenz auch ohne Kappe ein ausgezeichneter Hamburger Kulturschaffender. Die von ihm gegründete Plattenfirma Audiolith wurde gestern Abend mit dem Hamburger Musikpreis Hans als "Hamburger Label des Jahres" gewürdigt.
Für die Besucher von Reeperbahn Festival, Dockville oder Hurricane ist das keine Überraschung. Wo immer Audiolith in diesem Jahr mit seinen Elektro-Punk-Bands wie Frittenbude, Saalschutz, Bratze oder Egotronic auftauchte, herrschte Ausnahmezustand.
Der Weg zum Hans war allerdings lang und steinig. Nach dem Realschulabschluss in Kaltenkirchen und Zivildienst absolvierte der gebürtige Henstedt-Ulzburger zuerst zwei Ausbildungen als Fernmeldeanlagen-Elektroniker und Erzieher, bis er sich 2003 mit Audiolith Records selbstständig machte und mit derzeit einem festen Mitarbeiter, einer Praktikantin und einigen freien Mitarbeitern die CD-Regale, Klubs und Festivals umpflügt- der "Lewe" legt dann gern als "DJ Das Audiolith" auf.
Der Hans ist diese Woche allerdings nicht der einzige Hauptgewinn für Lars Lewerenz. Freundin Jule, seit zwölf Jahren die Frau an seiner Seite, erwartet minütlich die Geburt des ersten Kindes: Oskar.